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Shopping in San Marino

Lido degli Estensi – San Marino

98 km

Nach einer, diesmal, sehr ruhigen Nacht besuchen wir am Vormittag in Lido degli Estensi den Wochenmarkt, decken uns mit frischem Obst , Gemüse, Käse und Salami ein und beobachten die Fischer die mit ihrem frischen Fang in den kleinen Hafen einlaufen. Danach heisst es verabschieden von Gerda und Aniello, schliesslich soll es heute weitergehen bis San Marino. Ihr werdet es kaum glauben, wir kommen wirklich dort an. Die anfangs unspektakuläre Fahrt unterbrechen wir nur einmal um Hulk von den Sandbergen in seinem Inneren zu befreien und nutzen die Gelegenheit um im danebenliegenden Waschsalon unserem Aussehen wieder auf die Sprünge zu helfen.  Gegen halb fünf landen wir dann auf unserem Stellplatz in San Marino. Der Parkplatz liegt unterhalb der Seilbahn und ist geeignet für ca. 150 Wohnmobile. Bis auf einen zweiten Camper sind wir alleine…

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Tolle Aussicht für einen kostenlosen Stellplatz den wir für drei Nächte nutzen.

Ja, richtig gelesen.. wir machen Urlaub vom Urlaub und geniessen San Marino für die nächsten zwei Tage. Wir fahren mit der Seilbahn nach San Marino Stadt, shoppen (das Reisebudget der nächsten zwei Wochen in 2 Stunden weg..;-), aber zollfrei einkaufen geht halt sonst nicht oft) bummeln durch die engen Gassen, trinken Wein in einer kleinen Osteria mit Blick auf arrogante Schnösel und schlecht gekleidete Touristen.

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Wir wandeln durch niedrig Gässchen und sitzen abends zum Essen trotz nur 12 Grad draußen und genießen den Ausblick. Nach 2 Flaschen Wein geht’s dann ca. 400 Treppenstufen runter zum Parkplatz.

Irgendwann ist dann aber Schluss mit Geld ausgeben und erholen. Wir MÜSSEN weiter.. 😉

Nach dem üblichen Procedere mit Toilettenkassette entleeren und Frischwassertank auffüllen ( wir brauchen dringend einen Baumarkt, den Adapter für den Wasserschlauch haben wir sinnvollerweise eingelagert und vor 2 Tagen ist der Hahn für unseren Abwassertank abgebrochen, Hulk macht jetzt also egal wo wir stehen oder fahren Pipi..) fahren wir am Sonntag den 02.11. dann weiter Richtung Toskana. Die Strecke nach Sansepolcro ist 76 km und wir brauchen mal wieder erheblich länger als geplant. Aber das Wetter ist traumhaft und bei 28 Grad lädt die Mittagspause an einem Fluss zum Füsse baden ein.

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Hoch und runter, Rechtskurve, Linkskurve, durch Herbstwälder, durch Täler vorbei an Burgen und Bergen. Der Weg ist sicher mit einer der schönsten den wir seit Beginn der Reise fahren durften, aber irgendwann reichts dann auch wieder. Unsere Mägen schreien nach deutschen Autobahnen und Hulk kann vor Erschöpfung gar nicht genug Diesel kriegen ;-)) Aber alles hat ein Ende und so kommen wir  am Nachmittag erschöpft in Sansepolcro an. Ein kleiner Ort mit sehenswerter Altstadt. Ein bisschen Bummel, rätseln, Eidechsen jagen und Fotos sichten, mehr passiert heute nicht mehr…

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Morgen geht’s dann weiter…Wohin?? Keine Ahnung.. Wahrscheinlich in einen Ort der einen Baumarkt hat ;-))

Gute Nacht an unsere Lieben daheim. Ein bisschen vermissen wir euch schon…

Polizei in den Dünen

Endlich mal ein bisschen Aufregung!!

Aber von Anfang an. Wiedermal fliehen wir vor dem Wind. Statt Richtung Venedig Richtung Süden, geplantes Ziel Ravenna. Ja, Ja, geplant.. kommt wie immer mal wieder alles anders. Wieder geht’s abseits der Hauptstrassen, diesmal durch das richtig sehenswerte Po-Delta Gebiet. Es ist bewölkt, aber die unglaublich von Wasser durchzogene  grüne Landschaft entschädigt uns dafür. In einem winzigen Ort besuchen wir einen Wochenmarkt und entsorgen im nächstgelegenen Camperstellplatz unser Abwasser und füllen Frischwasser. Hierbei passiert das Missgeschick, das uns zwei nette, gemütliche Tage beschert und einen Punkt auf der „Mist, wie konnte das denn passieren – Liste“. Nach dem Auffüllen vergesse ich nämlich denn Verschluss wieder einzudrehen. Das wir so mit offenem Frischwassertank fahren merken wir erst ca. 30 Kilometer weiter bei einem kleinen Halt in einem kleinen Lido von Comacchio. Hier treffen wir Gerda und Aniello, ein älteres Ehepaar aus Affi am Gardasee die 36 Jahre in Deutschland gelebt haben. Die beiden verwickeln uns gleich in ein Gespräch und machen uns auch auf das Fehlen des Deckels aufmerksam.. Ja, und jetzt?

Aniello bietet uns gleich an mit uns zur Werkstatt zu laufen und nachzufragen. Während Christian und er eine Stunde später zur nächsten Werkstatt unterwegs sind nimmt mich Gerda in ihrem Camper auf und wir geniessen ein Glas Rotwein.  Zwei Stunden später sind wir im Besitz eines nagelneuen Deckels und niemand ist darüber glücklicher als der Besitzer der Werkstatt, der sich gar nicht mehr beruhigen kann uns geholfen zu haben.

Gerda und Aniello empfehlen uns dann auch gleich noch einen schönen, kostenlosen Stellplatz direkt am Meer und ziehen selber gleich dahin um. Es ist schön mal wieder mit jemanden der Deutsch spricht zu ratschen und die beiden geben uns super Tipps zu den nächsten Italienhaltestellen. Danke nochmal dafür..

Wir unternehmen gemeinsam noch einen schönen( endlich mal windfreien) Spaziergang mit beiden Hunden am Meer und am Abend gibt’s zum Dank für die Beiden ein Stück selbstgebackenen Apfelkuchen.

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So, und jetzt zum spannenden Teil des Tages, wie schon die Überschrift verspricht…

Wir liegen gegen halb elf in unserem Bett und schauen unsere übliche „der letzte Bulle“ gute-Nacht-Geschichte als es draussen laut wird. Jugendliche heizen mit Autos über die Dünen direkt neben uns Richtung Meer. Bald kracht es laut und die Stimmen werden hektisch.. Ein kleiner grüner Strandfahrer ist beim rückwärts über die Düne fahren abgestürzt, hängt jetzt mit gewaltiger Schräglage im Unkraut ;-))) und kommt nicht mehr raus. Mein erster Gedanke: raus und helfen, Hulk kann die sicher rausziehen. Christian ist skeptisch und wie wir am nächsten Tag merken hatte er Recht. Wir beschliessen also am nächsten Tag unsere Hilfe anzubieten.

Am nächsten Morgen bin ich schon wieder sehr früh wach und laufe gegen 6 Uhr mit Barney über den Strand. Als ich wieder zurück zum Bus komme stehen schon 2 Polizeiautos da und wir erfahren kurz darauf von unseren Nachbarn dass das Auto gestern abend in Ferrara gestohlen wurde, und die Jugendlichen damit wohl ziemlich betrunken eine Spritztour unternommen haben. Also wahrscheinlich ein gutes Bauchgefühl von Christian abends nicht mehr aus Hulk auszusteigen und Hilfe anzubieten. Kurz darauf kommt der Abschlepper und die Carabinieri sichern die Spuren (naja, hab ich beim „Bullen“ gestern aber professioneller gesehen ;-)))

Nach der Aufregung unternehmen wir erstmal eine 2 Stündige Fahrradtour durch den kleinen, verschlafenen aber sehr süssen Ferienort und am Strand entlang. Wir suchen Muscheln, graben im Sand und bauen bei herrlich sonnigem Wetter Burgen. Heute stellt sich bei mir richtig das Urlaubsgefühl ein und wir geniessen in vollen Zügen. Den Nachmittag verbringen wir in unseren Liegestühlen während Barney mit den Hunden der anderen Camper den Stellplatz unsicher macht. Eigentlich kommt er nur zum fressen wieder zum Bus…

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wunderschön, so menschenleer ausserhalb der Saison.

Abends gibt’s Linseneintopf und die Vorfreude auf morgen, da geht’s nach San Marino (also eigentlich, schau ma´mal..)

Kurzer Zwischenfazit zu Italien:

Die Italiener die wir kennenlernen durften waren bis jetzt durchweg alle wahnsinnig hilfsbereit und zuvorkommend (Die Dame im Vodafoneladen die uns mit ihrem privaten Handy mit einem Übersetzungsprogramm alles ganz genau versuchte zu erklären, der Werkstattbesitzer mit dem Deckel, die anderen Dutzend Leute die wir nach dem Weg gefragt haben obwohl wir kein Italienisch und die kein Englisch konnten. Wir sind richtig beeindruckt). Die Landschaft und die kleinen Dörfer sind jetzt ausserhalb der Saison total verschlafen aber oder gerade deshalb gefallen sie uns noch besser. Die Preise sind stolz aber im Rahmen ( unser Nachbar erzählte uns heute ganz Stolz dass der Dieselpreis endlich wieder um 20 Cent gefallten sei.. Wir haben heute für 1,48Euro getankt!! Die armen Italiener mussten wirklich bis zu 1,70 Euro für den Liter Diesel zahlen. Nichts desto trotz sind wir gespannt wie es hier weitergeht.

Italien wir bleiben noch ein bisschen….

 

Wind, Wind, Wind…

Nachdem uns das schlechte Wetter auch am Ossiacher See einholt geht’s am nächsten morgen weiter Richtung Italien. Wieder beschert uns unsere Navieinstellung eine unvergessliche Fahrt, es geht über einen Pass mit vielen vergessenen Geisterstätten und Wahnsinnsausblicken… (Ich würde Christian ja wirklich gerne mal am Steuer ablösen, aber nach einem Beinahezusammenstoss mit einem LKW in einer Kurve verzichte ich darauf, möchte uns nicht in so einem tollen Bergsee versenken)

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und auf dem Weg nach Vedronza geht es einen kleinen Teil durch Slowenien. Kurz vor Vedronza geht’s zu unserem nächsten Stellplatz bei einem Fussballplatz in einem kleinen Ort namens Pradislio. Hier verbringen wir eine unglaublich stürmische Nacht. Nachdem wir am nächsten morgen unglaublicherweise noch am selben Platz stehen (Ich hatte nachts zeitweise gedacht wir heben ab) starten wir nach einem tollen Sonnenaufgang ein paar Kilometer weiter zur Grotte Villanova.

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Nach einem ausgiebigem Spaziergang mit viel Bergauf und Bergab geht’s weiter Richtung Vivaro. Dort verbringen wir die nächsten zwei Tage inmitten von Schweinen und Eseln und  beim Agrotourismo Gelindo die Magredi. Barney schliesst Freundschaft mit einem Welpen und wir können uns von den Eindrücken der letzten Tage und von unseren Erkältungen  erholen. Wir verbessern Kleinigkeiten am Bus und waschen Wäsche.

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Die Erholung hat uns gut getan. Nachdem wir uns schon ein bisschen heimisch fühlen fällt uns der Abschied schwer, aber auf auf , wir wollen weiter. Bei schönstem Wetter starten wir Richtung Jesolo, mich juckt es in den Fingern ich will Meer sehen. Der ADAC Stellplatzführer schickt uns zu zwei verschiedenen Stellplätzen in Jesolo. Aber ganz ehrlich, alles hat seine Grenzen… Ich mag eine verwöhnte Starnberger Schickse sein, ist mir egal, ich bleibe hier nicht…

also auf, auf weiter geht’s. Bei einem kurzen Zwischenstop vor Caorle bekommen wir einen ersten Vogeschmack was uns mit Barney am Wasser erwartet. Er, der früher größte Feigling der keinen Zeh ins Nasse gesetzt hat flippt plötzlich total aus und tobt mit den Wellen um die Wette. Rein ins Wasser und danach im Sand wälzen. Sand in der Nase? ok dann wieder ab ins Nass.. Nach einer halben Stunde gleicht er einem panierten Schnitzel (der Bus danach auch).

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In Caorle angekommen verzichten wir darauf einen Stellplatz oder Campingplatz zu suchen weil die ab Oktober alle geschlossen haben und stellen uns zwischen verlassene Hotels und verschlossene Ferienwohnung 20 Meter vom Meer entfernt auf einen Parkplatz. (Wir sind ja Gott sei Dank aufgrund unserer Solaranlage unabhängig). Schnell alles sichern und auf zum Meer. Bei einer wirklich steifen Brise wandern wir mit unserem tollwütigem Hund Richtung Caorle. Dort geniessen wir eine Pizza auf den Steinen am Meer und können nach 2 Stunden auf unserem Rückweg den tollen Sonnenuntergang bewundern.

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Nachdem meine Erkältung immer schlimmer wird, endet der Abend diesmal ziemlich früh und Hulk erzittert in der Nacht mal wieder bei starkem Wind.

Der nächste Morgen beginnt mit einer lustigen Begegnung. Nach einem frühen Morgenspaziergang am Meer spricht mich am Parkplatz ein älteres Ehepaar wegen unserem Kennzeichen an. Es stellt sich heraus das die beiden auch aus Mering kommen und dort eine Eisdiele besitzen. Wie klein die Welt doch ist..

Schnell frühstücken und dann geht’s Richtung Venedig. Unser Ziel heißt allerdings Chioggia, auch Klein-Venedig genannt 30 Kilometer hinter Venedig. Nach endloser Suche nach einem Stellplatz (wiedermal alles geschlossen) werden wir doch noch fündig. Schnell parken und ab in die Altstadt. Nach einem ausgiebigem  Bummel durch selbige und ausführlichem Beratungsgespräch bei Vodafone (die Dame spricht Italienisch und ich weiß nicht?? Englisch?? ) werden wir doch noch Besitzer einer Surfstick-Simkarte ohne Vertrag(glaube und hoffe ich!!) dann geht’s noch ausgiebig an den windigen Strand an dem wir etliche Surfer bewundern dürfen und dann zurück zum Parkplatz. Früh schlafen, morgen geht’s nach Venedig.

 

27.10.14 003ja , Hulk kann auch übers Wasser fahren…

27.10.14 011Essen im Wohnmobil27.10.14 004Chioggia

 

Fazit nach einer Woche….

schön, aber anstrengend. Die Eingewöhnung ist aufgrund des sehr durchwachsenen Wetters und unseren Erkältungen schwerer als gedacht. Andererseits gefällt uns das Abenteuer und unsere Freiheit.

Ach ja unsere Listen müssen noch ergänzt werden.

Kommen wir zuerst zur „Kruzifix-ich-merke-es-mir-nie-Liste“: betrifft nur mich..die Schränke vor Fahrtantritt mittels Pushlock Schlössern sichern damit sich der Ínhalt bei der ersten Kurve nicht in Hulk ergießt. Ich arbeite daran..

Die nächste Liste nennt sich „Dinge-die-dringend-entsorgt-werden-müssen-Liste: da gibt es momentan nur einen Punkt: Christians Mundharmonika, er raubt mir den letzten Nerv damit…