Weil wir im Heimaturlaub noch nicht genug Geld ausgegeben haben geht es heute morgen erstmal weiter zum Shoppen ins Outlet nach Metzingen. Gigantisch… Die ganze Stadt ein einziges Einkaufsparadies. Die Hunde warten nach unserer 2 Stunden Wanderung heute morgen zufrieden und müde im Auto und wir füllen unseren Jeans-Vorrat ein bisschen auf. Dann geht’s weiter durch das schöne Schwabenland, durch Reutlingen bis nach Dettenhausen, wo wir in einem großen Wald einen schönen Stellplatz finden. Hier allerdings beginnt dann erstmal Christians Pechserie, die die folgenden Tage leider auch noch anhält. Beim Rückwärtsrangieren in der Wiese neben den Picknicktischen auf einmal ein Ruck… Darauf meine dämliche Frage: „Sind wir jetzt wo dagegen gefahren?“ Christians trockene bayrische Antwort: „Jo…“ Na super, wie von der Tarantel gestochen hechte ich aus dem Auto und gehe schauen. Ja, unser frisch zurecht gebogener Fahrradträger ist wieder total nach innen gebogen und der Fußtritt hinten steckt noch in dem gefällten Baum gegen den wir gefahren sind. Dieser Träger ist echt unsere Achillesferse… Glücklicherweise ist das Problem 10 Minuten später wieder behoben. Abschleppseil um den Fahrradträger und den Baum gewickelt, ein bisschen nach vorne fahren und ziehen und schon steckt der Fahrradträger nicht mehr in der Hecktür und mein Bett ist wieder 170cm lang. Der Fußtritt ist Gott sei Dank robust und so ist alles wieder gut.
Den Nachmittag verbringen wir in der Sonne auf den Picknickbänken und das Spargelessen am Abend wird musikalisch untermalt von einem Alphornbläsertrio, die dort im Wald für ihren nächsten Auftritt proben (nach 2 Stunden sind wir überzeugt, dass der Auftritt noch in weiter Ferne liegt und sie nicht umsonst im Wald üben). Am Abend dann der nächste Punkt auf Christians Pechliste dieser Tage. Barfuß steigt er beim abendlichen Gassi gehen in seine Crogs und übersieht dabei die kleine Nacktschnecke… Iiihhhh…
Bei noch immer herrlichstem Wetter beginnen wir den neuen Tag ganz sportlich und walken bzw. joggen über die schönen Wanderwege 6km durch den Wald. Danach geht’s dann weiter an den Rhein. Über Böblingen und Speyer erreichen wir einen kleinen idyllischen Platz direkt am Ufer.
Und irgendwie glaube ich Christian hat es sich diese Woche zur Aufgabe gemacht mich zu erheitern… Ich bin noch am Bus und er geht schon mal auf Erkundung mit den Hunden. 5 Minuten später ist er wieder da… Er ist ausgerutscht und mit beiden Schuhen im Rhein gelandet. Als wir kurz darauf alle gemeinsam losziehen dauert es keine 10 Minuten und schon wieder liegt mein Gatte vor meinen Füssen. Die Hose voller Schlamm, die Schuhe nass und ich kann einfach nicht mehr… Gemein, ich weiß, aber ich lache bis mir die Tränen runter laufen.
Immer weiter durch die Pfalz geht’s am nächsten Tag durch schöne Buchenwälder von Mechtersheim durch Homburg und Bexbach nach Wellersweiler. Dort gibt’s nachmittags an einem kleinen Café im Wald eine Erfrischung und wir bleiben dann, weil es uns gar so gut gefällt noch bis zum nächsten Tag.
Der Nächte morgen beginnt mit einer netten Truppe die sich direkt neben unserem Übernachtungsplatz jeden morgen zum Hundespielen treffen. Wir werden gleich mit integriert, die Hunde fetzen um die Wette und wir ratschen mit den netten Hundebesitzern (vielen Dank für den Besuch auf unserem Blog und liebe Grüße nach Wellesweiler).
Danach geht’s weiter durch das Saarland. Waren wir von der schwäbischen Alb und dem Pfälzer Wald noch total begeistert und uns einig, dass man auch durchaus mal einen ganzen Sommer Deutschland bereisen könnte, sind wir vom Saarland ziemlich enttäuscht. Die Ortschaften gefallen uns gar nicht mehr und deswegen suchen wir unser Heil in der Flucht und kommen so schneller als geplant in Luxemburg an. Hier gibt’s an der schönen Mosel erstmal ein Eis auf dem Marktplatz und danach einen Stellplatz im Wald. Fängt gut an dieses kleine Land…
Kommen se rein, könne se rausschaue… Dies könnte hier in Luxemburg gelten. Haben wir uns von diesem Zwergenstaat eigentlich nicht viel versprochen, sind wir jetzt sehr positiv überrascht. Luxemburg kann punkten. Nette, kleine, top gepflegte Örtchen, die eigentlich schon fast zu spießig für uns, aber trotzdem irgendwie richtig sympathisch sind, freundliche Menschen und tolle Täler mit super angelegten Wanderwegen. Obwohl das Wetter nicht überragend ist genießen wir die Fahrt und die Wanderungen, auch wenn wir immer wieder Angst haben aus Versehen wieder in Deutschland zu landen.
Auch die Burgruine von Beaufort wird trotz Regen besichtigt und für eine der schönsten bis jetzt befunden.
Weiter geht’s am nächsten Morgen einmal durch ganz Luxemburg und dann wieder zurück Richtung Osten. So langsam fragen wir uns zwar, wo so ein Luxemburger einkaufen geht, da wir keine Supermärkte oder Boutiquen in den kleinen Örtchen finden, aber es bleibt dabei, nach Portugal ist Luxemburg die nächste Urlaubsempfehlung von uns vieren auf unserer bisherigen Reise. Sogar das immer noch sehr durchwachsene Wetter kann uns die Freude an unserem Stellplatz heute auf einer riesigen Wiese zwischen dem kleinen Fluss Sauer und einem Wald nicht trüben… Das Einzige, was mich heute noch aus der Ruhe bringt ist die inzwischen hervorragende Zusammenarbeit unserer Hunde. Barney buddelt nach der Maus, killt sie und weil er ja ein Feinschmecker ist läuft Sierra dann hin und frisst sie… Aaaahhh… Diese beiden…
Bei Dauerregen geht’s am nächsten Tag weiter in Richtung Stadt Luxembourg. Ach, hier gehen die Luxemburger also einkaufen. Auch wir holen uns in einer kleinen Buchhandlung noch schnell einen neuen Reiseführer für England (sehr gut, dass es hier fast alles auf Deutsch gibt) und fahren dann weiter Richtung Belgien. Und wie das so ist bei den kleinen Staaten, wir sind schneller draußen als wir denken und kommen so schon am frühen Nachmittag in Belgien an. Na, ja sagen wir mal im garantiert hässlichsten Teil von Belgien. Erstmal sind wir mega enttäuscht… Schlechte Straßen und runtergekommene Häuser dazu weiterhin Regen. Kein schöner Empfang. Das Einzige was wir heute zum Übernachten finden ist ein kleiner Parkplatz zwischen zwei Hauptstraßen. Hoffentlich wird das noch besser. Am nächsten Morgen sieht dann die Welt bzw. Belgien schon wieder besser aus. Bei strahlendem Sonnenschein geht’s rauf auf die Autobahnpiste und erst in Flandern wieder runter. Gute Wahl. Die Ortschaften wirklich nett mit ausschließlich super gepflegten und toll geklinkerten Häuschen und die Sprache und die Leute sehr lustig. An einem kleinen See bei Oudenaarde dann ein kostenloser Stellplatz bei einer Jugendherberge. So wird das was mit uns, Belgien…
Trotzdem geht’s heute weiter auf der Autobahn Richtung Eurotunnel. Wir wollen jetzt Mal wieder was ganz anderes. Aber erstmal gibt’s nur Ärger und Stress… Recht flott erreichen wir wieder unser geliebtes Frankreich, genauer Calais, von wo aus wir morgen gerne nach England fahren würden. Genau das ist der Punkt… Erstmal müssen wir zum Pet Point um unsere Hunde und ihre Ausweise kontrollieren zu lassen. Wir haben Glück und ein sehr netter französische Mitarbeiter hilft uns auf Englisch freundlich weiter und erklärt uns den Ablauf (nett ja, aber nachdem er in 10 Minuten 5 mal nach der Anzahl unserer Hunde gefragt hat, obwohl sie vor ihm stehen zweifle ich dann doch ein bisschen an seiner Intelligenz). Erstmal müssen wir jetzt zum Tierarzt um unser beiden unter Aufsicht zu entwurmen und dann sollen wir übers Internet die Tickets buchen und morgen 24 Stunden nach der Entwurmung wieder zu ihm kommen zur Abnahme. So weit so gut, wir bekommen auch noch eine Adresse vom Arzt und ein paar Minuten später stehen wir dann auch dort schon im Wartezimmer. Leider stehen bzw. sitzen wir dort auch noch 1½ Stunden später. Immer mehr Leute die nach uns gekommen sind kommen vor uns an die Reihe und das erste Mal seit Beginn unserer Reise kommt die kleine Cholerikerin in mir fast wieder durch und ich stehe kurz vor der Explosion. Gott sei Dank behält aber einer von uns die Nerven und Christian schafft es mit ironischen Bemerkungen und viel Blödsinn meine wieder ein bisschen zu beruhigen. Nach einer mehr oder weniger freundlichen Nachfrage von mir kommen wir dann auch mit zwei total genervten Hunden endlich in ein Zimmer und dürfen dort weiter warten. Der nette Handwerker, der seit betreten der Praxis mit Hammer und Meißel Fliesen aus dem Wartezimmerboden schlägt, ist hier glücklicherweise auch nur noch halb so laut zu hören. Kurz darauf betritt dann auch der komplett inkompetente Tierarzt den Raum. Am liebsten würde ich auf mein Bauchgefühl hören und gehen, besonders als er Barney blöd auf dem Kopf tätschelt als ob er die Pest hat und trotz Nachfrage weiterhin stur französisch mit mir spricht. Er kann zwar Englisch, er will aber nicht. 10 Minuten später haben wir unsere Entwurmung, sind 70 Euro ärmer und verlassen fluchtartig die Praxis. Nach einem kurzen Ratsch mit einem netten jungen Mann, der auch mit Hund nach England will und seit Stunden dort wartet und einer Zeckenentfernung von mir an seinem Nacken auf dem Parkplatz geht’s weiter raus aus Calais (den Stellplatz dort meiden wir, soll wohl ziemlich penetrant dort sein mit Anhaltern, die kostenlos nach England wollen und um Plätze betteln). Wir fahren 10 Kilometer weiter nach Escalles auf einen wunderschönen, top gepflegten Stellplatz mit grandiosem Blick aufs Meer. Heute heißt es früh schlafen, morgen wird’s anstrengend und aufregend…
So kann ein Hundetag beginnen…
Die Handarbeitslehrerin würde staunen, meine Mutter wundert sich und Christian muss es tragen… Mütze handmade by Barbara