Nachdem uns das schlechte Wetter auch am Ossiacher See einholt geht’s am nächsten morgen weiter Richtung Italien. Wieder beschert uns unsere Navieinstellung eine unvergessliche Fahrt, es geht über einen Pass mit vielen vergessenen Geisterstätten und Wahnsinnsausblicken… (Ich würde Christian ja wirklich gerne mal am Steuer ablösen, aber nach einem Beinahezusammenstoss mit einem LKW in einer Kurve verzichte ich darauf, möchte uns nicht in so einem tollen Bergsee versenken)
und auf dem Weg nach Vedronza geht es einen kleinen Teil durch Slowenien. Kurz vor Vedronza geht’s zu unserem nächsten Stellplatz bei einem Fussballplatz in einem kleinen Ort namens Pradislio. Hier verbringen wir eine unglaublich stürmische Nacht. Nachdem wir am nächsten morgen unglaublicherweise noch am selben Platz stehen (Ich hatte nachts zeitweise gedacht wir heben ab) starten wir nach einem tollen Sonnenaufgang ein paar Kilometer weiter zur Grotte Villanova.
Nach einem ausgiebigem Spaziergang mit viel Bergauf und Bergab geht’s weiter Richtung Vivaro. Dort verbringen wir die nächsten zwei Tage inmitten von Schweinen und Eseln und beim Agrotourismo Gelindo die Magredi. Barney schliesst Freundschaft mit einem Welpen und wir können uns von den Eindrücken der letzten Tage und von unseren Erkältungen erholen. Wir verbessern Kleinigkeiten am Bus und waschen Wäsche.
Die Erholung hat uns gut getan. Nachdem wir uns schon ein bisschen heimisch fühlen fällt uns der Abschied schwer, aber auf auf , wir wollen weiter. Bei schönstem Wetter starten wir Richtung Jesolo, mich juckt es in den Fingern ich will Meer sehen. Der ADAC Stellplatzführer schickt uns zu zwei verschiedenen Stellplätzen in Jesolo. Aber ganz ehrlich, alles hat seine Grenzen… Ich mag eine verwöhnte Starnberger Schickse sein, ist mir egal, ich bleibe hier nicht…
also auf, auf weiter geht’s. Bei einem kurzen Zwischenstop vor Caorle bekommen wir einen ersten Vogeschmack was uns mit Barney am Wasser erwartet. Er, der früher größte Feigling der keinen Zeh ins Nasse gesetzt hat flippt plötzlich total aus und tobt mit den Wellen um die Wette. Rein ins Wasser und danach im Sand wälzen. Sand in der Nase? ok dann wieder ab ins Nass.. Nach einer halben Stunde gleicht er einem panierten Schnitzel (der Bus danach auch).
In Caorle angekommen verzichten wir darauf einen Stellplatz oder Campingplatz zu suchen weil die ab Oktober alle geschlossen haben und stellen uns zwischen verlassene Hotels und verschlossene Ferienwohnung 20 Meter vom Meer entfernt auf einen Parkplatz. (Wir sind ja Gott sei Dank aufgrund unserer Solaranlage unabhängig). Schnell alles sichern und auf zum Meer. Bei einer wirklich steifen Brise wandern wir mit unserem tollwütigem Hund Richtung Caorle. Dort geniessen wir eine Pizza auf den Steinen am Meer und können nach 2 Stunden auf unserem Rückweg den tollen Sonnenuntergang bewundern.
Nachdem meine Erkältung immer schlimmer wird, endet der Abend diesmal ziemlich früh und Hulk erzittert in der Nacht mal wieder bei starkem Wind.
Der nächste Morgen beginnt mit einer lustigen Begegnung. Nach einem frühen Morgenspaziergang am Meer spricht mich am Parkplatz ein älteres Ehepaar wegen unserem Kennzeichen an. Es stellt sich heraus das die beiden auch aus Mering kommen und dort eine Eisdiele besitzen. Wie klein die Welt doch ist..
Schnell frühstücken und dann geht’s Richtung Venedig. Unser Ziel heißt allerdings Chioggia, auch Klein-Venedig genannt 30 Kilometer hinter Venedig. Nach endloser Suche nach einem Stellplatz (wiedermal alles geschlossen) werden wir doch noch fündig. Schnell parken und ab in die Altstadt. Nach einem ausgiebigem Bummel durch selbige und ausführlichem Beratungsgespräch bei Vodafone (die Dame spricht Italienisch und ich weiß nicht?? Englisch?? ) werden wir doch noch Besitzer einer Surfstick-Simkarte ohne Vertrag(glaube und hoffe ich!!) dann geht’s noch ausgiebig an den windigen Strand an dem wir etliche Surfer bewundern dürfen und dann zurück zum Parkplatz. Früh schlafen, morgen geht’s nach Venedig.
ja , Hulk kann auch übers Wasser fahren…
Fazit nach einer Woche….
schön, aber anstrengend. Die Eingewöhnung ist aufgrund des sehr durchwachsenen Wetters und unseren Erkältungen schwerer als gedacht. Andererseits gefällt uns das Abenteuer und unsere Freiheit.
Ach ja unsere Listen müssen noch ergänzt werden.
Kommen wir zuerst zur „Kruzifix-ich-merke-es-mir-nie-Liste“: betrifft nur mich..die Schränke vor Fahrtantritt mittels Pushlock Schlössern sichern damit sich der Ínhalt bei der ersten Kurve nicht in Hulk ergießt. Ich arbeite daran..
Die nächste Liste nennt sich „Dinge-die-dringend-entsorgt-werden-müssen-Liste: da gibt es momentan nur einen Punkt: Christians Mundharmonika, er raubt mir den letzten Nerv damit…