Unterwegs mit dem Hogwarts Express…

Aber erstmal müssen wir nach unserem gestrigen Grillabend auf nach Schottland. Das Wetter ist heute nochmal sehr sonnig und so können wir endlich mal wieder ein bisschen am Strand mit den Hunden toben. Wir kommen vorbei am Caelaverock Castle und fahren über New Abbey mit seiner schönen Sweatheart Abbey, einer Kirchenruine weiter nach Dalbeattie.

DSC_0004

Nach unserem ersten Spaziergang an einem Loch finden wir heute Quartier bei einem Farmer und seinen Schafen. Hier dürfen wir auch zum ersten Mal feststellen, dass das schottische Englisch gar nix mit unserem Schulenglisch zu tun hat. Kein Wort verstehe ich von den freundlichen Worten des jungen Farmers, also zweimal nachfragen und dann höflich lächeln und Stellplatz beziehen… (Hat er mir jetzt ein Kuchenrezept gegeben oder mir erklärt wo wir Wasser tanken können? Keine Ahnung…)

Die nächsten Tage sind eigentlich schnell erzählt. Die Landschaft ist grandios mit den vielen Seen und Bergen, aber das Wetter macht leider vieles zunichte. Wir fahren an der Küste Richtung Norden über Ayr, Irvine und Largs. Die Dörfer sind leider nicht mehr ganz so nett wie in England und Wales, alles ein bisschen heruntergekommene und längst nicht mehr so gepflegt. Wir lassen uns unsere gute Laune nicht verderben und finden am Ende des Tages sogar noch einen kleinen Parkplatz, wo wir umsonst stehen können.

Nach einer sehr regnerischen Nacht geht’s an Glasgow vorbei in den Loch Lomond & The Trossacks Nationalpark. Wir parken auf einem Parkplatz in der Nähe von Aberfoyle und starten bei leichtem Nieselregen zu unserer nächsten Wanderung. Nach zehn Minuten heißt es dann das erste Mal, Kapuzen runter, Sonnenbrille auf, und dann sogar noch Handschuhe aus, Jacke aus. So geht das jetzt im Wechsel. Alle paar Minuten ändern wir das Outfit. So geht das dann auch noch den Rest des Tages. Jetzt weiß ich erstmal was wechselhaftes Wetter wirklich bedeutet… Aber schöööön ist es hier… Alle paar Kilometer wieder ein anderer Loch, ein Wasserfall oder ein Fluss. Vorbei an Loch Katrine fahren wir über Callander zu den Bracklin Falls und dann weiter an den Loch Lubnaig. Hier „genießen“ wir dann auch unser erstes schottisches Essen. An einem kleinen Parkplatz gibt’s einen Burger für jeden von uns. Die Werbung verspricht „frisches Fleisch von echten schottischen Hochlandrindern“. Ein bisschen würde es dauern enttäuscht uns der junge Mann am Tresen, das Fleisch wäre tiefgefroren und müsste erst auftauen… Na gut… Ums kurz zu machen, es schmeckt furchtbar… Die Pappplatten, der Reibekäse und die alte Kuh dazwischen können wir echt nicht empfehlen. Da man ja meistens nicht nur einmal am Tag eine falsche Entscheidung trifft, schieben wir die nächste gleich hinterher und entscheiden uns mangels Alternative für einen kleinen Campingplatz gleich hinter Loch Lubnaig. Der Platz ist toll gelegen, die Aussicht super, aber der Platz an sich verdient so sicher keinen Preis. Teuer, dafür irgendwie ungepflegt und die Duschen aus dem vorherigen Jahrhundert. Na, ja für eine Nacht geht’s…

DSC_0012

Gut geschlafen heute Nacht. Erst um kurz vor neun können wir uns dazu bequemen, aus dem Bett zu kriechen. Bei Sonnenschein macht Christian Frühstück und Hulk startklar, während ich mit den Hunden am Loch entlang spaziere. Um kurz vor elf, wir sind eigentlich gerade startklar kommt die hektische Campingplatzbesitzerin auf uns zugelaufen und fordert uns auf sofort zu fahren, der Platz auf dem wir stehen wäre reserviert und der neue Mieter schon da. Ich schaue rechts neben uns… 4 Plätze frei, ich schaue links neben uns, 4 Plätze frei… Will die mich verar….!? Wir können bis 12 Uhr stehen hieß es gestern noch. In aller Ruhe machen wir fertig und fahren los. Die sehen uns sicher nicht mehr. Die erste schlechte Erfahrung hier in Großbritannien… 5 Minuten später zeigt sich dann, wie gut unsere Entscheidung war, uns nicht hetzen zu lassen. Wir sehen einen schweren Verkehrsunfall der fünf Minuten vor uns auf unserer Strecke passiert ist. Das Wohnmobil und die Autos sehen schlimm aus. Die Airbags alle ausgelöst, aber wohl niemand ernsthaft verletzt… Die Bilder allerdings bekomme ich den ganzen Tag nicht aus meinem Kopf.

Wir fahren weiter nach Killin zu den Wasserfällen und von da aus immer weiter durch die teilweise schneebedeckten Berge Richtung Tyndrum. Auf einer kleinen Straße neben einem Fluss entdecken wir eine kleine Hängebrücke mit einem netten Parkplatz. Los, anhalten… Ich will ja schließlich tapfer werden und Hängebrücken gehören zum Therapieprogramm. Leider ist die Brücke verschlossen, aber das Wetter ist ausnahmsweise sonnig, der Parkplatz ruhig und schön, also bleiben wir. Wir nutzen die Gelegenheit und backen mal wieder frisches Brot und nutzen die Regenpausen zum relaxen in der Sonne. Am Abend bekommen wir dann auch noch deutschen Besuch. Jörg aus Essen ist mit seiner, schon älteren, aber superfitten Mutter auf 3-wöchiger Schottlandtour mit Auto und Zelt. Es wird ein interessanter, netter Abend mit viel Erfahrungsaustausch, bevor uns die 7 Grad Außentemperatur ins Wohnmobil treiben. Gute Heimfahrt euch beiden…

Der nächste Tag wird ein absolutes Highlight unserer Schottlandtour. Wir fahren über Dalmally, Connel und Ledaig nach Alpin. Hier soll, laut unserem Reiseführer „Europas schönstes Fleckchen Erde“ sein. Ob es das Schönste ist wissen wir vielleicht in einem Jahr. Aber schön ist es auf jeden Fall. Der Wettergott meint es heute auch gut und so gibt’s hier einfach ein paar schöne Bilder zum genießen.

DSC_0018 DSC_0021

Von Ballachulish aus geht’s dann durch die beeindruckende Glencoe. Eine tiefe Schlucht und ein absoluter Touristenmagnet. Verständlich, uns gefällt sie auch, ein bisschen viel los ist vielleicht…

DSC_0028

Weiter geht’s über Kinlochleven und dem dazugehörigen Loch Richtung fort William. Hier erwartet uns Ben Nevis. Mit 1304 Metern der höchste Berg Schottlands. In der Glen Nevis, der Schlucht, finden wir einen netten Campingplatz von dem wir einen direkten Blick auf den schneebedeckten Gipfel haben.

DSC_0040

Dank endlich mal wieder funktionierendem Internet stoße ich am Abend dann auf eine interessante Seite. Von Fort William aus soll eine der schönsten Bahnstrecken der Welt nach Mallaig führen. Das interessante für mich daran ist, dass das ganze im Hogwarts Express, dem Zug aus den Harry Potter Filmen stattfindet. Die alte Dampflok mit ihren roten Waggons fährt dann auch über das Viadukt, wie im Film. Das muss ich machen… Christian erklärt sich bereit, die Strecke mit Hulk zu fahren und den Zug und mich auf der Fahrt über die Brücke zu fotografieren.

Da der nächste Tag ein Sonntag ist, buchen wir die Fahrt online für den Montag und nutzen den Tag für ein paar Erledigungen in Fort William und einer tollen Wanderung zu Wasserfällen nahe des Ben Nevis. Fast zwei Stunden stapfen wir durch den schlammigen, matschigen Sumpf. Die Wanderschuhe voller Wasser, der Hagel vermiest uns die Brotzeit, aber die Aussicht ist grandios…

DSC_0038

Übernachtet wird dann nochmal auf dem Campingplatz von gestern, von hier aus sind wir am nächsten Tag in zehn Minuten am Bahnhof.

Leider regnet es die ganze Nacht durch und am nächsten Morgen darf ich dann auch gleich noch meine neuen Gummistiefel testen. Um halb zehn geht’s dann los zum Bahnhof. Gleis 9 ¾ finde ich zwar nicht, aber auf Gleis 2 geht’s um viertel nach zehn los. Mit viel Rauch und Schall starten wir und die 2,5-Stunden-Fahrt lohnt sich wirklich. Obwohl es die meiste Zeit regnet stehe ich an der Waggontür bei offenem Fenster und fotografiere und geniesse den Blick über die Berge, die Schluchten und das Meer.

DSC_0071 DSC_0089 DSC_0092 DSC_0125 DSC_0139

Über das Viadukt zu fahren ist lustig, besonders weil dutzende Touristen dastehen und das Ganze fotografieren. Während eines Zwischenstopps in Glennfinnan spaziere ich durch den Zug in dem mehrere Szenen des Films gedreht wurden und kaufe im Souvenir Waggon noch ein paar Postkarten.

DSC00286 DSC00287 DSC00282

 

 

 

 

Auf der Weiterfahrt hat Christian den Zug dann eingeholt und so haben wir jetzt Hulk auch mal aus einer anderen Perspektive auf der Kamera. In Mallaig angekommen holt er mich vom Zug ab und wir fahren die 60 Kilometer wieder zurück Richtung Fort William.

DSC_0118 DSC_0133 DSC00297

Das kurze Mittagessen auf dem Parkplatz des Viadukts stellt sich dann allerdings als großer Fehler heraus. Es gibt Reste vom Vortag… Hähnchen und Kartoffelsalat. Leider war die Zwiebel im Salat am Vortag schon nicht mehr die frischeste und leider esse ich fast den ganzen Salat während Christian sich an die Semmel hält… Schon auf der kurzen Weiterfahrt wird mir furchtbar übel und ich bekomme Bauchschmerzen. Kurz vor Invergarry finden wir einen schönen Stellplatz im Wald. Während Christian mit den Hunden eine kurze Runde dreht erlebe ich die schlimmsten Stunden unserer Reise… Vom Rest des Tages weiß ich leider nicht mehr viel, außer dass ich viel im Regen vor Hulk stand und mir das Essen durch den Kopf gehen lasse…

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiter Richtung Loch Ness, aber da es mir noch nicht wirklich gut geht beschließen wir, zum Supermarkt nach Fort Williams zurück zu fahren um ein paar magenfreundliche Lebensmittel zu kaufen und dann wieder auf den Campingplatz wo ich mehr Platz und Sanitäreinrichtungen habe um mich auszukurieren. So eine Magen-Darm-Sache im Wohnmobil ist wohl das Schlimmste, was allen Beteiligten passieren kann… Bei Pfefferminztee und Knäckebrot verbringe ich den restlichen Tag in der Waagerechten und am Abend geht’s dann auch schon wieder besser. Christian geht währenddessen mit den Hunden zwei Stunden auf die umliegenden Hügel Wandern und diesmal muss er es übertreiben. Total fertig kommt er zum Wohnmobil zurück, und erhält dafür heute nacht die Quittung. Er kann vor lauter Muskelkater, Rückenschmerzen und Übelkeit kaum schlafen.

Ziemlich übel müssen wir beide wohl ausgesehen haben, als wir heute morgen über Spean Bridge Richtung Calvine gestartet sind, und da es Christian heute deutlich schlechter geht als mir, darf er während der Mittagspause zwei Stunden schlafen, während ich bei Tummel Bridge mit den Hunden durch einen tollen Birkenwald vorbei an Loch Tummel spazierengehe. Weit kommen wir danach auch nicht mehr, bis wir einen schönen Stellplatz im Wald finden. Wir wollen nur noch entspannen und dann ins Bett. Die letzten Tage waren echt anstrengend.

Happy Birthday…

Wieder einmal meint es am nächsten Tag der Wettergott mit uns nicht gut, und da wir keine Lust haben, die schöne Landschaft bei Regen zu betrachten buchen wir noch einen Tag auf der netten Farmerwiese. Wir machen es uns gemütlich und nutzen nur die Regenpause um die Nase vors Wohnmobil zu strecken und ein bisschen mit den Hunden zu toben.

DSC_0261

Unserem National Trust Führer folgend fahren wir am nächsten Morgen weiter durch den Exmoor Nationalpark bis nach Horner Wood. Ein wunderschöner Wanderweg führt hier immer an einem Bach entlang quer durch den Wald. 2 Stunden sind wir unterwegs und hier zeigt sich, dass der Regen auch seine guten Seiten hat. Die Bäume und Wiesen präsentieren sich in einem unglaublich satten Grün und alles blüht…

DSC_0264

Eng wird’s dann mal wieder auf der Weiterfahrt… Die Strasse ist so breit wie wir, als auf der rechten Seite ein parkender Kleinlaster auftaucht. Dank der zwei netten Bauarbeiter, eingeklappten Spiegeln und mit links und rechts 1 Zentimeter Luft manövriert uns Christian in Millimeterarbeit durch die Engstelle. Links winkt der eine Engländer, rechts der andere und ich bete… Da kann doch nix schiefgehen.

Weiter geht’s durch die Cheddars Gorge, die längste Schlucht Englands, bis nach Bishop Sutton. Dort wollen wir zu einem kleinen Campingplatz und bekommen das erste Mal auf unserer Reise zu hören, Sorry, wir sind ausgebucht. Na gut dann halt weiter zu einem kleinen Obstbauern auf die Wiese. Ja, so langsam beginnt hier, man mag es wegen dem Wetter gar nicht glauben, die Hauptsaison.

Am Morgen geht’s dann früh weiter durch Bristol nach Newport, dem ersten Stop in Wales. Dort gibt es die grösste von 8 Schwebefähren der Welt. Früher die einzige Verbindung über den Fluss, ist sie inzwischen hauptsächlich für Fussgänger und ein bisschen nostalgisch. Vorsichtig frage ich nach, ob die unsere 3,5 Tonnen denn überhaupt aushält, und bekomme die stolze Auskunft, natürlich. Für läppische 2 Pfund stehen wir 2 Minuten später mit Hulk auf den Holzbalken und „schweben“ zur anderen Seite… Lustig…

DSC_0266DSC_0267DSC_0268

Die Stellplatzsuche an diesem Abend rund um Cardiff wird dann nochmal zum Geduldsspiel, erst stimmen die Koordinaten nicht, dann gefällt uns der Platz nicht, und am Ende stehen wir neben den Bahngleisen… Naja morgen geht’s weiter…

Von Cardiff aus geht’s am nächsten Morgen über Swansea weiter auf die Gower Halbinsel nach Overton. Auf einem grossen privaten Stellplatz finden wir Unterkunft und machen uns erstmal auf zur imposanten Steilküste. Hierfür geht’s wie immer hier in Großbritannien den Fußpfaden folgend quer über Schafweiden, Kuhweiden und über Farmen. Für uns ziemlich komisch, so über Privatland direkt am Wohnzimmer vorbei zu laufen. Hier aber ganz normal. Die Küste ist beeindruckend und der Wind pfeift uns um die Ohren. Herrlich, aber gibt’s hier auch mal Sommer??

Wiedermal gibt’s Regen am nächsten Morgen und so gibt’s im nächsten Supermarkt erstmal Gummistiefel für Christian. Ständig die „Times“ oder „Sun“ zu kaufen um die Schuhe auszustopfen kommt auf Dauer auch nicht günstiger. In meiner Grösse gibt’s leider keine und so wird Christian dazu verdonnert in Zukunft bei Regen spazieren zu gehen… Das nächste Ziel ist der nächste Nationalpark, diesmal der Brecon Beacons. Halt machen wir hier das erstmal am Henrhyd Falls, einem Dank des Regenwetters beeindruckenden, Wasserfalls.

DSC_0275

Der nächste Halt bringt dann den Muskelkater für die nächsten 2 Tage. Auf Wanderkarten am Wegesrand haben wir uns eine schöne Route ausgesucht und naiv wie wir sind geht’s nachmittags um halb vier los auf einen 805 Meter hohen Berg. Klingt nicht hoch für einen Bayern, wir starten aber auf ca. 300 und bewältigen die 500 Höhenmeter auf nur ca. 2 Kilometern. Mittendrin beginnt es dann auch noch zu stürmen und es fängt an zu hageln. Wir beissen die Zähne zusammen und schaffen es auf den Gipfel… Die Aussicht ist dann auch wirklich wunderschön und kurz vergessen wir den harten Aufstieg. Am Rückweg heisst es dann auch noch Gegenwind und es beginnt erneut zu graupeln und wie aus Eimern zu regnen. Ich hab jetzt dann bald die Schnauze voll von diesem Sch…Wetter… Zurück am Bus wollen wir nur noch eines, eine heisse Dusche und ab ins Bett. Also schnell zum nächsten Campingplatz und die Wasservorräte von Wales schrumpfen lassen.

DSC_0279DSC_0285

Immer nur Wandern ist auf Dauer auch langweilig und deswegen gibt’s heute mal Kontrastprogramm und das heisst Hay-on-Wye. Eine nette kleine Stadt am Rande der Black Mountains, die für ihre Antikbuchläden bekannt ist. Die ganze Stadt ist geprägt von Buchläden, Antiquitäten und kleinen Geschenkläden. Ganz nett hier in den verstaubten Büchern zu kramen, und Geschenke für das Geburtstagskind der Woche finde ich auch noch…

Nur kurz geht’s danach noch weiter und dann heisst es mal wieder Stellplatz, kleine Farm, grosse Wiese für uns alleine…

Frisch ausgeruht nach einer verregneten Nacht geht’s weiter von Rhayader. Nachdem wir leider, dank meiner schlechten Planung keinen Reiseführer von Wales haben, und wir uns viel auf Tipps, das Internet und unsere Nasen verlassen müssen, habe ich heute morgen ein paar schöne Speicherseen auf unserer Landkarte entdeckt. Dann fahr’n ma halt mal hin… Richtigen Riecher bewiesen…

Aber seht selbst…

DSC_0298DSC_0304DSC_0312DSC_0323

Die Sonne hat auch ein Einsehen und so gibt’s im Anschluss an die tollen Seen noch eine schöne Fahrt durch die Walisischen Berge bis zum Rande des Snowdonia Nationalparks. Hier haben wir uns mal wieder einen netten Stellplatz ausgesucht und wieder fasziniert uns die Herzlichkeit der Briten. Eine supernette, quirlige ältere Farmerin empfängt uns wie alte Bekannte, plaudert mit uns, will viel wissen und ist ganz entsetzt als wir auf ihre Frage wohin es denn weitergehen soll nur mit den Schultern zucken. Keine Ahnung, wir planen das nie… Sie ist not amused… Das können wir doch nicht machen, morgen fangen Banks Holiday an, sie ist auch schon komplett ausgebucht für die nächsten 14 Tage und wir würden nie Unterkunft bekommen in der Zeit. Erst als wir ihr versprechen, sollten wir nichts anderes finden, würden wir zurückkommen zu ihr und notfalls vor dem Scheunentor nächtigen ist sie einigermaßen beruhigt und wir können den Abend in der Sonne geniessen. Schön so viel Sorge um einen, irgendwie fühlt man sich heimisch und wohl…

DSC_0326

Nach nochmaligen liebevollen Ermahnungen am nächsten Morgen dürfen wir weiterfahren, hinein in den Nationalpark. Halt machen wir noch am Bala Lake, dem grössten natürlichen Gewässer Wales‘ um dann den Weg durch den Park Richtung Bethesda fortzusetzen. Dort geht’s zu Zip World Snowdonia, eine Art Seilbahn ohne Bahn… Nur in Gurten hängend saust man hier mit bis zu 100 Meilen an einem Drahtseil quer über eine Schlucht. Da Christian morgen Geburtstag hat will er sich das Mal anschauen und dann entscheiden ob er sich den Nervenkitzel gönnt. Mmmhhh, spektakulär sieht es ja schon aus, allerdings ist der Preis für die 20 Sekunden Fahrt ganz schön happig und das Wetter für den nächsten Tag mal wieder wenig verheissungsvoll vorausgesagt. Also bleibt’s beim Zuschauen und für mich beim Kopfschütteln… Wie kann man nur…

Quartier finden wir heute auf einer tollen Wiese zwischen Bergen und Meer bei Rhostryfan. Wieder nimmt uns eine ganz herzliche Farmerin in Empfang und wir buchen diesmal gleich für 2 Nächte, der Preis ist spitze für den Blick und morgen wollen wir ein bisschen feiern…

Abends gibt’s dann noch eine tolle Wanderung durch Pferdeweiden und Kuhwiesen über einen Deich am Sportflughafen entlang bis zum Meer bei herrlichem Sonnenschein.

IMG_1644

Happy Birthday mein Schatz… Christians Geburtstag beginnt mit Nieselregen der aber glücklicherweise während der Morgenwanderung über den kilometerlangen Deich irgendwann aufhört. Irgendwie überschätzen wir uns heute morgen ein bisschen und so geht’s 2,5 Stunden durch den Matsch. Wir geniessen die Seeluft, beobachten die Möwen und die Schafe die über den Deich spazieren und lachen über unsere Hunde die quer durch den Schlick stürmen…

Ja, die Hundedame von heute trägt Stiefel…

IMG_1648

Total ausgehungert kommen wir um halb zwölf wieder zurück zu Hulk. Jetzt erstmal Frühstück… Apfelpfannkuchen gibt’s zu Feier des Tages und zwar so viele, dass der eigentliche Geburtstagskuchen verschoben wird. Kurz darauf fängt es wieder an zu nieseln und so wird Karten gezockt bis zum Abend…

Die Nacht ist heute früh beendet und so geht’s schon bald auf zum nächsten National Trust Tip, einer Wanderung zu einem Bergsee und drum herum. Wir parken am Lake Ogwen und zusammen mit dutzenden Anderen (ja, es ist Samstag und es sind Banks Holiday) geht’s dann die einfache Strecke zum schönen See Llyn Idwal. Wir sind froh von unserem ursprünglichen Plan, den Snowdon, den höchsten Berg südlich von Schottland, zu besteigen abgewichen zu sein. Wahrscheinlich wäre der Andrang riesig und die Aussicht wegen Nebel grottenschlecht. Ausserdem müssen wir ja nicht jeden Tag sportliche Höchstleistungen vollbringen. Da reicht auch mal ein Weg ohne Höhen und Tiefen…

DSC_0331DSC_0336

Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg raus aus dem Nationalpark Richtung Norden. Schottland ruft… Und dann passiert auch noch das Unglaubliche… Der zweite Wildstellplatz in Großbritannien nimmt uns in Empfang. Wir wissen noch nicht einmal wie der kleine See hier heisst, auf jeden Fall der erste Parkplatz ohne das berühmte Schild „No overnight parking“… Das nutzen wir aus und so stehen wir jetzt hier kostenlos in der Sonne… Wunderschönes Wales…

DSC_0317

Schweren Herzens verlassen wir tags drauf unseren schönen Platz am See und heute geht’s dann sogar rauf auf die Autobahn. Nachmittags kommen wir dann an im schönen Silberdale und machen erstmal eine Wattwanderung mit den Hunden, eine Riesengaudi, und am besten kommt Christian mit seinen neuen Gummistiefeln weg… Die anderen drei sehen aus wie Ferkelchen… Macht nix. Ein paar Kilometer weiter landen wir dann zwischen Kühen und Schafen auf unserem Farmerstellplatz. Sogar das Wetter hat heute mitgespielt…

Von Silberdale aus geht es weiter durch den Lake District Nationalpark mit seinen unendlich vielen schönen Seen Richtung Keswick. Wiedereinmal nutzen wir unseren Reiseführer und kommen so am Aira Force Wanderweg an. Schöne Wasserfälle soll es hier geben… Gibt es… Aber leider auch hundert Andere, die heute am Bank Holiday Monday diese besichtigen wollen. Wir ergreifen die Flucht… In Keswick bummeln wir ein bisschen durch die nette Altstadt und klappern ein paar Outdoorläden ab um dann weiter durch den Nationalpark zu fahren bis wir am Nachmittag einen netten kleinen Campingplatz finden und ausnahmsweise sogar die Sonne geniessen… Und was macht ein richtiger Camper wenn er Sonne hat?? Genau. Grillen… Mahlzeit… Chillen…

DSC_0319

 

Nebel über dem Dartmoor…

Nach einer stürmischen Nacht zieht es uns trotz wolkenverhangenem Himmel wieder mal ans Meer. In Abbordsbury gehen wir auf die Suche nach Fossilien. Leider finden wir nur ein paar schöne Steine an diesem kilometerlangen breiten Strand.

DSC_0138

Weiter geht’s dann nach West Bay wo Christian endlich mal die landestypischen Fish & Chips probiert. Ein bisschen bummeln wir noch durch den schönen Hafen bis uns dann der Wind zu heftig wird und so geht’s weiter zur letzten Station heute, Lyme Regis. Während wir die Stadt erkunden und ein bisschen shoppen (wir brauchen dringend einen neuen Topf, einen unserer beiden haben wir auf dem letzten Stellplatz mal wieder unter dem Bus vergessen – wir werden auch nicht klüger) klettert Sierra aufs Bett (keine Ahnung wie sie das geschafft hat) und gestaltet den Innenraum von Hulk neu…

Die Nacht verbringen wir dann mal wieder auf der Weide eines netten Farmers.

Der nächste Morgen begrüsst uns glücklicherweise wieder mit Sonnenschein und so fahren wir beschwingt weiter nach Sidmouth am Meer. Bei 16 Grad bummeln wir einen schönen Küstenweg entlang, bevor wir uns auf den Weg machen zu unserem heutigen Ziel, dem Dartmoor Nationalpark. So viele schöne und gruselige Geschichten haben hier ihren Ursprung und so wollen wir auf jeden Fall ein bisschen bleiben und Wandern gehen. Da unser Campingplatz kurz vor Tavistock liegt haben wir das Vergnügen, den Nationalpark erstmal 30 km lang aus dem Auto kennen zu lernen. Beeindruckend… Schafe und wilde Ponys auf der Straße, graue Eichhörnchen und Bäume, die auf Steinmauern wachsen…

DSC_0154 DSC_0157Vorbei an den unzähligen Hügeln mit ihren Tors (den geschichteten Granitfelsen auf dem Gipfel) erreichen wir unseren netten kleinen Campingplatz den wir gleich mal für 2 Tage buchen.

Der erste Tor wird gleich am selben Abend noch erwandert, allerdings sind seine 321 Meter ein Klacks zu dem was uns am nächsten Tag erwartet.

Voller Tatendrang wird am nächsten Tag das frisch gebackene Brot geschmiert, der Rucksack gepackt und an der Rezeption des Campingplatzes bekommen wir auch gleich noch eine super Landkarte und eine nette Beschreibung welcher Weg am besten wäre. Dann geht’s los… Bei tiefgrauen Wolken und teilweise heftigem Wind starten wir los in Richtung Cox Tor mit 442m. Oben angekommen geniessen wir den Ausblick und entdecken dann gleich noch einen von 400 Briefkästen, die hier im Dartmoor versteckt sind. Letterboxing nennt sich das Ganze hier und ist verwandt mit unserem Geocachen. Die erste Letterbox wurde hier allerdings schon 1854 versteckt. Lustig und dank Christians guter Nase finden wir auch ohne Koordinaten zufällig noch 4 weitere am heutigen Tag.

DSC_0164 DSC_0161

Das Wetter hält noch und so geht’s weiter wieder hinunter auf 200 Meter und dann hoch auf den nächsten Tor „Middle Staple Tor“ mit 431m. Auf der anderen Seite wieder runter und so geht’s weiter auf den Great Staple Tor 455m, den Great Mis Tor 538m, wir durchqueren das kleine Dorf Merrivale und dann geht uns die Luft aus. Nachdem wir inzwischen ca. 14 Kilometer über Stock und Stein, vorbei an Rinderherden, Schafweiden, durch Moor und über Steine geklettert sind geht’s wieder Richtung Campinglatz. Rund 6 Kilometer stapfen wir durch das moorige Heideland, überqueren schnell noch den Heckwood Tor um dann nach ca. 20 Kilometern kurz vor dem Ziel doch noch nass zu werden, und zwar so richtig… 15 Minuten laufen wir durch strömenden Regen und sind, als wir nach insgesamt 6 Stunden wieder am Bus ankommen, bis auf die Unterwäsche nass. Gott sei Dank sind die Hunde heute auch total fertig und wollen außer fressen nur noch schlafen.

Ein bisschen unheimlich wird es dann am Abend als der Nebel aufzieht über dem Dartmoor… Nur das Blöken der Schafe und manchmal ein paar Vogellaute dringen noch durch die zähe Suppe. Kein 10 Meter sieht man noch weit und jeder Krimiautor wäre entzückt über die düstere Stimmung… Wir nicht, wir sind müde und wollen nur noch schlafen.

Nachdem unsere Klamotten vom Vortag noch triefend nass sind knobeln wir am neuen Morgen ums Spazierengehen, da wir befürchten, es könnte gleich wieder anfangen zu regnen. Christian verliert und darf durch den Nebel stapfen… Und es kommt wie es kommen muss… Er steigt auf den Tor neben dem Campingplatz und verliert beim Weitergehen die Orientierung. Als der Nebel plötzlich aufklart und die Sonne sich zeigt, steht er auf einem ganz anderen Hügel als gedacht…

Er hat dann den Weg glücklicherweise doch noch zurück gefunden und so geht’s schweren Herzens nach dem Frühstück weiter nach Tavistock. Dort füllen wir beim Lidl unsere Vorräte auf und fahren dann nach Lydford. Die Lydford Gorge, eine 3 km lange Schlucht, die wir gerne durchwandern möchten, steht an. Aber erstmal gibt’s noch was zu erledigen… Unsere nächste Mitgliedschaft steht an. Die Engländer haben es geschafft. Wir sind zermürbt vom vielen Parkgebühren und Eintritt zahlen und treten für 99 Pfund dem „National Trust“ bei. Eine gute Sache und wir hoffen uns so jede Menge Geld zu sparen.

DSC_0171  DSC_0173

Nachdem das geschafft ist geht’s bei strahlendem Sonnenschein rein in die Schlucht. Der Hinweg führt durch einen schönen Wald am oberen Rand der Schlucht entlang. Hinab geht’s dann über unzählige Stufen bis zum 30 Meter hohen Wasserfall. Der Rückweg führt uns über in Stein gehauene Stufen direkt am Wasser entlang. Teilweise wird’s ein bisschen eng und rutschig und irgendwie sind wir auch noch ein bisschen steif vom Vortag. Macht nix, Spass macht’s und nach 2 Stunden sind wir dann auch wieder bei Hulk angekommen.

Ein paar Kilometer geht’s noch weiter bis zu unserer nächsten Farm, bei der wir wieder aufs herzlichste vom Bauern empfangen werden und zur Begrüßung gleich noch 2 frischgelegte Eier geschenkt bekommen (vom Huhn gelegt natürlich, nicht vom Bauern 😉 )

Der Abendspaziergang führt dann bei herrlichstem Wetter durch seine riesige Schafherde (wollte sie zählen, bin aber immer eingeschlafen) zu seinen 4 liebevoll angelegten Fischteichen. Eine Idylle hier…

Jeden Tag eine gute Tat… Unser Pfadfinder ist mal wieder unterwegs und so rettet er beim Morgenspaziergang ein kleines Lamm, das mit dem Kopf im Futtertrog feststeckt. Während das Schaf uns noch dankbar hinterher blökt sind wir schon wieder unterwegs, rast- und ruhelos Richtung Lantivet Bay, ein angeblich schöner Küstenweg entdeckt im neuen National Trust Führer…

DSC_0179

Obwohl das Wetter immer noch nicht so richtig mitspielt wandern wir 2 Stunden über den wirklich schönen Küstenweg bis zu einer kleinen Bucht. Hier können sich die Hunde mal wieder so richtig austoben und Christian muss mal wieder auf jeden Felsen klettern. Wir sind zufrieden mit der Empfehlung und sind gespannt wohin uns die Mitgliedschaft noch so führt.

DSC_0186  DSC_0198

Die Weiterfahrt wird mal wieder eng. Sind wir ja inzwischen schon so einiges gewohnt hier in Cornwall, langsam reicht’s. Strassen so eng, dass wir mit beiden Spiegeln die Hecke streifen, 90° Kurven und Steigungen bis zu 25 Prozent. Immer wieder kommen uns sogar LKWs entgegen und irgendwann reicht’s mir… In der nächsten Ortschaft angekommen bitte ich Christian an dem kleinen süssen Friedhof anzuhalten. Ich schau mich da schon mal um und reserviere mal ein Plätzchen 😉 Nein, Spaß… Aber die Friedhöfe hier in England haben mich von Anfang an fasziniert und so muß ich sie mir einfach mal ein bisschen genauer anschauen. Schön, so ganz anders als bei uns. Eine Vase und maximal eine Kerze stehen hier auf den Gräbern, die meisten aber sind komplett mit Gras bewachsen und die Inschriften auf den Gräbern kaum noch zu entziffern. Die älteren Gräber von 1900 haben noch einen sehr dünnen, meistens windschiefen Grabstein und sind komplett mit Moos bewachsen. Eine schöne Stimmung hier, gerade weil es nicht so akkurat gepflegt ist wie auf den meisten deutschen Friedhöfen.

Ich steig dann nach meinem Besuch ohne Reservierung doch wieder ins Auto, bis zu unserer nächsten englischen Gastfamilie werden wir schon noch heil kommen. Wieder einmal landen wir im Garten auf englischem Rasen zwischen Obstbäumen und Schwiegermuttercottage.

Am nächsten Morgen bekommen wir einen Eindruck vom subtropischen Klima, der Spaziergang führt uns durch einen tropischen Wald mit Palmen und Farnen vorbei an Schafherden.

Nach einem Frühstück auf den Picknickbänken vor unserem Bus geht’s bei herrlichem Wetter zum südlichsten Punkt, dem Lizzard Point. Dank National Trust heißt es kostenlos Parken (die Delle in der Schiebetür dank enger Straße und kleiner Mauer gibt’s gratis dazu) und wir starten mal wieder zum Wandern.

DSC_0226

DSC_0238Wir erkunden den Küstenpfad ca. 3,5 Kilometer nach Kynance Cove mit etlichen anderen Wanderwilligen. Gott sei Dank verläuft sich die Menge gut auf dem herrlichen Weg und wir geniessen mal wieder. Grüne Klippen, blauer Himmel und türkises Meer… Was will man mehr??

DSC_0221  DSC_0214

Da wir nach unserer 3 stündigen Wanderung und einem anschließenden Milchshake in einem netten Cafe direkt am Meer keine Lust mehr haben auf eine lange Fahrt, entern wir einen kleinen familienbetriebenen Campingplatz in der Nähe von Lizzard. Sehr sauber und liebevoll gemacht und ein ganz nettes Pärchen, das den Platz hier führt. Da könnte man doch glatt ein bisschen länger… Nein, wir müssen weiter… Hatten wir zwar eigentlich dem Stress auf unserer Reise abgeschworen, kommen wir hier nicht darum herum, ein bisschen Gas zu geben. Wir haben zwar schon (schweren, schweren Herzens) beschlossen Irland auszulassen, aber bis nach Schottland wollen wir es eigentlich schon noch schaffen. Aber es gibt halt so viel zu sehen und zu bewundern hier… 6 Wochen sind einfach zu wenig für dieses tolle Land. Auf meiner Länderhitliste im Moment klar die Nummer 1.

DSC_0242

Weiter im Text, müde, schlafen, Sonnenschein am nächsten Morgen. Nach dem obligatorischen Morgenspaziergang geht’s weiter nach St. Michaels Mount, einem kleinen Berg mitten im Meer, bei Ebbe über eine Steinmauer zu Fuß zu erreichen. Als wir ankommen ist Flut und so gibt’s nur ein bisschen Schauen und ein paar Fotos. Wir fahren weiter nach Lands End, dem westlichsten Punkt der Insel. Zwar sind wir vom Campingplatzbesitzer schon vorgewarnt, dass es sehr touristisch dort sei, aber dass es so schlimm ist haben wir nicht erwartet. Horrende Preise, ein Shop nach dem nächsten und Touristenmassen (an einem Wochentag in der Nebensaison!). IIhhh, so gar nix für uns… Schnell weg hier…

DSC_0243DSC_0245

Wir fahren ein paar Kilometer weiter nach Levant Mine und Christian besichtigt die alte Zinnmine, während ich die Küste entlang spaziere… Manche Dinge macht man auch mal alleine, und alte Minen sind dann doch nicht so meins… Schön hier, so ohne Menschenmassen, nur ein paar Möwen, die Hunde, die Sonne und ich…

Die Nacht verbringen wir auf einer Wiese eines Farmers, eigentlich ist der Platz erst ab Ende Mai geöffnet, hab ich blöderweise überlesen. Trotzdem werden wir superlieb empfangen und natürlich können wir hier stehen, wenn uns die hohe Wiese nicht stört… Stören? Wirklich nicht, ist fast ein bisschen wie Wild stehen hier und so fühlen wir uns gleich sauwohl… Stühle raus und relaxen.

Früh los wollen wir heute morgen, 200 km quer durch Cornwall sollen es werden. 10 Uhr wird’s (früher schaffen wir es einfach nicht) und wir düsen los. Die erste Zeit noch bequem auf der Schnellstraße, bis es dann wieder auf die gewohnten engen Gässchen geht. 3 Stunden brauchen wir, bis wir im Exmoor Nationalpark angekommen sind. Hier begrüsst uns strahlender Sonnenschein und 18 Grad. Die letzten 3 Tage haben wir richtig Glück mit dem Wetter. Wir kommen an am Heddon Valley und laufen einen schönen Waldwanderweg bis zum Meer. Endlich mal wieder Wald und Bäume, davon gibt’s hier leider ein bisschen zu wenig. Eine halbe Stunde müssen wir danach noch durch den Park fahren um unseren Stellplatz für heute zu erreichen und unsere Stühle in die Sonne zu stellen. Dann heißt es nur noch Dellen und Kratzer an Hulk zählen (der eine Bus gestern kam unserem Spiegel leider ein bisschen zu nahe) und entspannen…

DSC_0250

Neuigkeiten von Sierra gefällig?

Gerne. Flegelphase schlägt gerade voll zu… Einkauf gestern bei Lidl. Die Hunde bleiben im Bus, sind auch eigentlich müde von 2 Stunden wandern. Ging das bis vor 1 Woche auch noch problemlos, endet es jetzt im Chaos…

20 Minuten sind wir weg, und die Zeit reicht Sierra um den Bus komplett zu verwüsten. Alle Klamotten sind vom Bett gezogen, Kermit dem Frosch fehlt die Zunge, die Wasserflasche liegt (jetzt leer) komplett aufgeknabbert im Fußraum und das schlimmste, Prinzessin hat aus dem Gewürzregal die Arrabiata Gewürzmischung gezogen (der Teufel weiß, wie sie da hingekommen ist), hat die komplette Tüte aufgebissen und das höllisch scharfe Gewürz über dem kompletten Bett, den Kissen und den Decken verteilt. Selbst auf den Matratzen unter den Decken ist alles voller Chili-Paprika-Mischung… Uns trifft fast der Schlag. Noch auf dem Lidl-Parkplatz versuchen wir Hulk notdürftig zu reinigen, während sie mit unschuldigem Blick auf ihrer Decke liegt… Ich könnte Sie… Das schlimmste ist, dass das Bett frisch bezogen war und der alte Bezug noch nicht gewaschen. Also dürfen wir die Nacht mit einem jucken in der Nase in der Chilibettwäsche verbringen. Danke du kleine Teufelsbrut… Das sie später am selben Tag dann auch noch meine neuen Sandalen zerbeißt ist dann schon fast wieder nebensächlich…