Ach Hulk

Wiedermal geht es einem von uns nicht so gut, und wieder einmal ist es Hulk…

Aber beginnen wir mit einer wunderschönen letzten Woche und damit in Sagres.

Von Sagres aus starten wir diesmal wieder ein bisschen ins Inland und schon nach wenigen Kilometern landen wir in dem netten verschlafenen Örtchen Barao de Sao Joao. Normalerweise ruhig und beschaulich erleben wir hier heute ein bisschen Trubel. Ein Aussteigerflohmarkt… Da müssen wir doch glatt mal schauen. Wir schauen, staunen, amüsieren uns köstlich und wir fallen auf. Die Haare zu kurz, die Klamotten zu spießig, die Hunde zu brav… Und der Joint fehlt uns auch. Macht uns nix, wir finden es lustig. Gibt wirklich viel zu sehen hier, man merkt bei den meisten, dass das wirkliche Aussteiger sind. Skurrile Busse mit abenteuerlichem Ausbau und viel Ramsch der verkauft wird um das Leben zu finanzieren.

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Nicht unseres – aber interessant zu betrachten. Nachmittags geht’s dann weiter zum – für mich – vielleicht schönsten Strand unserer Reise. Praio do Amado bei Carrapateira.

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Am nächsten Tag geht’s ein paar Kilometer weiter zum nächsten Strand, diesmal mit einer riesen Sanddüne und einem kleinen Fluß. Stundenlang können wir uns und die Hunde hier beschäftigen und haben eine Fetzengaudi dabei.

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Und weiter geht’s immer die Westküste entlang Richtung Norden. Wie immer schaffen wir nur ein paar Kilometer und dann weist uns eine kleine Tierfarm mit Lamas, Bisons, Emus und Straussen den Weg zum nächsten schönen Strand. Hier stehen schon ein paar andere Deutsche mit ihren LKW-Campern und Christians Augen glänzen bei deren Anblick. Wir erkunden noch ein bisschen die Steilklippen und wieder geht ein schöner Strandtag friedlich zu Ende.

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Am nächsten Morgen kommen wir mit einem netten Schweizer ins Gespräch, dem einer der LKWs gehört. Nach dem Frühstück setzen wir uns mit ihm, seiner Frau und einem Paar aus Ulm zum veganen Kuchen in der Sonne zusammen, tauschen Erfahrungen aus und geben Tipps für die Weiterfahrt.

Am Nachmittag dann darf Christian mal wieder helfen. Ein Traktor der Tierfarm springt ein paar Meter neben uns nicht mehr an. Schnell bieten wir unsere Hilfe an und es stellt sich heraus, das der Sprit alle ist. Also fährt Christian ihn schnell mit Hulk zur Farm und holt mit ihm Diesel. Als Dank dafür bekommen wir eine Stiege frische Heidelbeeren. Lecker, aber 12 Schalen sind dann doch ein bisschen viel, weswegen wir dann auch noch unsere Nachbarn glücklich machen und etliche davon weiter verschenken. Was macht man dann aber mit den restlichen 8 Schalen? Heidelbeertiramisu, Heidelbeerkuchen und Heidelbeerpfannkuchen… Und jetzt kann ich keine Heidelbeeren mehr sehen…

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Bei immer noch strahlendem Sonnenschein geht’s am nächsten Morgen weiter, nach einem kurzen Zwischenstopp am Leuchtturm von Cabo Sadajo landen wir am schönen Strand von Vila nova de Milfontes. Hier dürfen wir dann auch endlich mal wieder unsere Was-sollte-man-wirklich-nicht-vergessen-Liste vervollständigen. Aufgrund akuten Platzmangels im Bus wurde mal wieder benutztes Geschirr auf der Heckbox vom Fahrradträger zwischengelagert um es später noch zu spülen. Blöd, wenn man dann vergisst, es vor der Weiterfahrt wieder rein zu räumen. Wir haben es zwar bei der Weiterfahrt klirren gehört, konnten das Geräusch aber nicht zuordnen. Jetzt können wir es… Die Tupperbox war noch da, wir besitzen jetzt allerdings 3 Löffel, 2 Schalen und ein Messer weniger. Waren von WMF… Herzlichen Glückwunsch dem glücklichen Finder…

Am nächsten Tag geht’s weiter bis Santiago de Cacem. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Elektromarkt (endlich einen Handstaubsauger um die 5 Kilo Sand aus Hulk raus zu bekommen) landen wir an einem langen Sandstrand mit angrenzendem See. Der tolle Sonnenuntergang lässt glücklicherweise sogar den Kopf der toten Möwe, den Sierra mir bringt, verblassen.

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Wäscheständer Eigenbau aus Kanupaddeln…

Wolken und Wind begrüßen uns am nächsten Tag, und so beschließen wir, dass uns ein bisschen Kultur nicht schlecht tun würde. Als geht’s wieder Richtung Santiago de Cacem und dann weiter zu römischen Ausgrabungsstätte Mirobriga. Sehr interessant und wirklich gut erhalten.

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Weiter geht’s durch endlose Pinienwälder und ärmliche Dörfer Richtung Troia. Und genau diese Pinienwälder stellen uns jedesmal vor ein grosses Problem. Eigentlich alles ideal zum wild Stehen, aber im Moment für uns unmöglich, deswegen auch jeden Tag ein neuer Strand. Die Pinienprozessionsspinner, kleine Raupen, die ihre Nester in Pinien haben und in langen Reihen unterwegs sind auf Nahrungssuche. Diese kleinen Biester sind nur leider sehr gefährlich für Hunde und können schwere Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod herbeiführen. Januar und Februar sind hierbei die gefährlichsten Monate und so bleibt uns im Moment eigentlich nicht viel anderes übrig als die Strände aufzusuchen.

So landen wir dann am Abend in Alcacer do Sal auf einem kleinen Campingplatz um mal wieder den Luxus einer ausgiebigen, heissen Dusche und ein bisschen normales Leben zu genießen weit weg von irgendwelchen Raupen.

Sonntag, ein idealer Tag um Lissabon zu umfahren, hab ich mir so gedacht. Tja falsch gedacht. Zwar wenig Verkehr aber dafür viele Familien beim Ausflug zu den Sehenswürdigkeiten. Das erstemal seit 3 Monaten bleibt uns heute auch Autobahngebühr nicht erspart. Und die Portugiesen langen da gleich richtig zu. Fast 11 € zahlen wir für 80 km Autobahn und dann nochmal 6 Euro für die längste Brücke Europas. Die 17km lange Ponte Vasco da Gama…

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Unseren eigentlichen Vorsatz, Großstädte zu vermeiden und zu umfahren, wollten wir in Lissabon mal vergessen und uns wenigstens ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen, die Sonntagsausflügler machen uns da aber einen Strich durch die Rechnung und wir finden einfach keinen Parkplatz. Also schweren Herzens weiter immer die Küste entlang auf der Suche nach einem schönen Platz. So kommen wir dann auch durch Sintra, eine wirklich schöne kleine Stadt mit einem tollen Schloß und netten Strassen. Also gut dann bleiben wir hier und schauen uns hier ein bisschen um. Tja, schon wieder falsch gedacht. Auf der Fahrt durch die kleinen steilen Gassen wird ein Fahrgeräusch, das wir schon lange erfolgreich ignorieren immer lauter und dann unerträglich. Klingt gar nicht gut und bei einer kurzen Inspektion gibt’s auch keine guten Nachrichten von unterhalb. Raus aus den kleinen, steilen Gassen, wenn Hulk hier den Geist aufgibt haben wir ein Problem. Wir suchen uns einen ruhigen Stellplatz am Meer und beschließen am nächsten Tag eine Werkstatt zu suchen.

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Heute weint sogar der Wettergott… Regen und Nebel begrüssen uns beim Aufwachen. Wir lassen es ruhig angehen und starten gegen Mittag Richtung Mafra, einer kleinen Stadt mit einem riessigen Klosterkomplex. Das grösste Kloster Portugals. Beeindruckend…

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Am Nachmittag können wir über unser Werkstattproblem einfach nicht mehr hinwegsehen und eine Lösung muss her. Rechts der Straße fallen uns auf einmal mehrere Ambulanzwagen auf. Alles VW Crafter. Na da fragen wir doch mal wo die zur Reparatur hingehen. Superfreundlich und in perfektem Englisch bekommen wir von den netten Fahrern sofort Auskunft und eine genaue Wegbeschreibung.

15 Kilometer müssen wir nach Torres Vedras weiter und schnell ist die Werkstatt gefunden. Auch hier sind wir wieder beeindruckt von der Freundlichkeit der Portugiesen. Inzwischen könnten wir ja auch als Werkstatttester für VW arbeiten und im Vergleich mit anderen Ländern und Werkstätten fällt unser Fazit absolut positiv aus. Sofort wird eine englischsprachige Mitarbeiterin geholt und nach kurzer Erklärung geht’s weiter zum Werkstattleiter, der auch perfekt Englisch spricht. Die Hunde und ich werden ausquartiert und Christian startet mit einem Mechaniker zur Probefahrt. Und wie das halt so ist, Hulk gibt keinen Mucks von sich. Kein Problem, eine zweite Probefahrt mit einem anderen Mechaniker wird gemacht und da ist es wieder das teure Geräusch. Zurück in der Werkstatt kommt Hulk auf die Hebebühne und schnell ist der Fehler gefunden. Die Kardanwelle ist ausgeschlagen und muss komplett ausgetauscht werden… Autsch Hulk, klar jeder hat seine Wehwehchen, aber muss dein Wehwehchen im vierstelligen Eurobreich liegen? Wir plaudern noch ein bisschen mit dem Werkstattleiter, der voller Bewunderung ist für unseren tollen Ausbau und machen für Mittwoch einen Termin zur Reparatur. Dann geht’s ab Nachtplatz suchen, die Hunde beschäftigen und den Schock verdauen…

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3 Gedanken zu „Ach Hulk

  1. Ojeee. Kardanwelle klingt nicht gut. Das kennen wir. Da hat nicht nur Hulk Schmerzen, das tut der Reisekasse bestimmt auch weh. Hoffentlich ist dann erst mal Ruhe. Also gute Weiterfahrt, ohne Pleiten, Pech und Pannen! 🙂

  2. das ist ja ganz schön teuer, da war der Handstaubsauger sicher ein Schnäpchen war nicht mal die Aussage sowas braucht man nicht da reicht ein Besen?
    Achja die Waschmaschine und der Trockner fehlen auch noch, oder was ist mit einer Wäschspinne??
    Falls Ihr nichts besseres zu tun habt an Pfingsten könnt Ihr uns besuchen Mona macht wieder Hundewellness Urlaub in Seefeld das ist das günstige Hotel mit den Luxus für 4 Pfoten!!!
    Ich drück die Daumen das alles gut klappt und Hulk jetzt dann mal ruhe gibt.

    Liebe Grüße
    Nicole, Heiko , Mona, Lilly, Gandalf und Eddi

    Ich glaube die vier reichen man wird ja nicht mehr fertig mit schreiben.

  3. Handstaubsauger!!! Ja, Hulk – da kann ich dich verstehen, dass du mal ordentlich mit der Kardanwelle klapperst 😉 Am Ende bauen die dir noch eine Reisewaschmaschine ein und hängen Blumenkästen ans Fenster…

    Aber ich hoffe, nach der Reparatur am Mittwoch ist er wieder der Alte und rollt fröhlich mit euch auf allen vier Reifen auf die weitere Tour!

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