Der neue Tag beginnt, mal komplett anders. Um ein bisschen Zeit zu sparen lässt Christian mich und Barney heute Morgen in Saler am Strand zurück und fährt alleine nach Valencia um den Auspuff bei VW abzuholen. Währendessen sprengen Barney und ich eine Yogagruppe am Strand und picknicken. Mittags kommt Christian dann wieder, und ganz stolz im Gepäck unseren neuen Auspuff.
Super, jetzt muss er nur noch drunter, aber dazu brauchen wir einen geeigneten Platz. Na, mal sehen. Erstmal gibt’s jetzt was für die Frau des Hauses, Verzeihung Hulkes. Ich darf zu Ikea. Da sich manche Teile aus diversen Campingshops als totaler Schrott rausgestellt haben darf ich ein bisschen shoppen. Aber autsch… Zur Weihnachtszeit im Ikea shoppen ohne Weihnachtsdeko kaufen zu dürfen ist wahrlich kein Vergnügen. Also im Schnelldurchlauf die wichtigsten Dinge besorgt und raus hier. Dazu sind wir nicht auf Reisen.
Im Internet lesen wir von einem schönen Wildstellplatz bei Xabia bei einem Leuchtturm. Na, dann los. Dort angekommen erstmal ein bisschen schockiert. Ein grosser Waldbrand im September hat ca. 400 Hektar Wald rund um den Leuchtturm zerstört. Wirklich schade um den tollen Naturpark. Wir bleiben trotzdem und geniessen die tolle Aussicht aufs Meer und auf die Berge. Dann schwingt sich Christian unter den Bus und ich gehe die Gegend erkunden. Beim Wiederkommen dann die schlechte Nachricht (ihr habt doch nicht etwa gedacht, dass das alles reibungslos klappt??) eine Schraube am Auspuff lässt sich nicht lösen und da wir leider keine Metallsäge dabei haben gibt’s für den Moment auch keine Lösung.
Sonntag… Auch in Spanien der beste Tag um eine Metallsäge im Baumarkt zu kaufen…;-)) Das einzige was offen hat ist ein chinesischer-japanisch-vietnamesischer Du-kannst-bei-uns-jeden-Schrott-für-1-Euro-kaufen Laden. Na gut, der hat wirklich alles. Auch Metallsägen für 2 Euro und Ersatzblätter für einen. Hätten wir mal lieber einen Zehner investiert ;-)) Am nächsten Parkplatz schwingt sich Christian also erneut unter Hulk, und nachdem er innerhalb von 10 Minuten 4 Ersatzblätter „zersägt“ hat und die Flüche von unterhalb immer schlimmer werden suchen der Hund und ich lieber das Weite. Unser Mechaniker sucht inzwischen nochmals den thailändischen Qualitätsladen auf und kauft eine Bügelsäge. Nachdem er dann auch noch seinen Hammer in 2 Teile zerlegt hat ist es soweit, der Alte gibt auf und der Neue ist ruck-zuck montiert. Glücklich starten wir, aber halt, irgendwas quietscht hier doch immer noch. Keine Ahnung, auch heute, 10 Tage später suchen wir noch den Grund für unser Quietschen. Mal sehen, wenn es schlimmer wird müssen wir uns darum kümmern, im Moment hilft noch Fenster zu und Radio lauter…
Sonst passiert heute nix mehr, Weihnachtsmarkt finden wir keinen, deswegen geht’s nochmal zurück zum Leuchtturm, zu spät zum Weiterfahren.
Nach ergiebigem Nachtregen starten wir bei wenig Besserung am Mittag nach Guadalest, einem 190 Seelen Dorf in den Bergen. Laut Reiseführer wirklich sehenswert. Äähhmmmm… Naja die Fahrt dorthin ist kurvig und steil und lohnt sich nicht wirklich. Vielleicht sind wir inzwischen schon zu anspruchsvoll, aber das Dorf kann uns nicht hinter dem Ofen vorlocken. Ein paar Geschäfte, ein paar Museen… Und das eigentliche Highlight, das Dorf im und hinter den Felsen, ist süß aber auch nicht mehr.
Auch der WSP (Wildstellplatz) ist bei weiterhin Regen nichts Tolles. Eine ruhige Nacht und am nächsten Morgen lacht auch wieder die Sonne.
Der nächste Morgen und schon wieder Ärger mit Navi-Katrin. Wir geben als nächstes Ziel einen Stellplatz in einem Naturpark ein und Katrin zeigt uns den Weg den Berg hinunter den wir gestern gekommen waren. 10 Kilometer geht’s also bergab und morgens vertrage ich das nicht so wirklich gut… und dann? Unten angekommen sagt uns Katrin „bitte wenden“. Ja glaubt die blöde Kuh sie kann uns veräppeln? Die will uns den kompletten Berg wieder zurückführen… Die nächsten Wörter wären für Kinder nicht geeignet, darum spare ich sie mir. Machen wir auf jeden Fall nicht. Dann halt umplanen. Wir sind ja flexibel. Wir fahren nach Alicante. Gesagt, getan. Hhhmmmm ist nicht so unser Fall, irgendwie dreckig, und ein bisschen sehr touristisch. Irgendwas stört uns. Und dann der Stellplatz! Oh mein Gott, hier würde ich nicht mal umsonst stehen wollen. Wiedermal verlassen wir also die Küste und fahren ins Landesinnere. Wir nähern uns der Region Murcia, einer der wärmsten Spaniens. Und das merken wir. 20 Grad und es wird noch heißer… Durch La Romana geht’s zu einem kleinen Stellplatz, geführt von einem Niederländer und seiner Frau. Wirklich nett, sauber und freundlich. Nachdem morgens sogar frisches Baguette ans Mobil geliefert wird beschliessen wir mal wieder eine Pause einzulegen. Wir bummeln also nur ein bisschen durchs Dorf und durch die Berge in denen Marmor abgebaut wird.
Der nächste Tag ist ruhig und erholsam. Barney spielt mit seiner neuen Freundin, und wir trocknen das Sach aus unserer Alubox und räumen auf. Den restlichen Tag verbringen wir im Liegestuhl in der Sonne. 21 Grad und es wird noch heißer…
Trotz netter holländischer Stellplatznachbarn zieht es uns am nächsten Tag weiter, die Gegend ist zwar nett, für unsere Begriffe aber zu wenig grün..
Also weiter ins Landesinnere Richtung Yecla. Einen netten Stellplatz in einem Naturpark von einem jungen Deutschen hatte ich im Internet ausgemacht, da wollen wir hin. Dort angekommen begrüssen uns Ernst und Sonja ein Paar aus Deutschland die ihre Zeit seit 2 Jahren und hoffentlich noch ihr restliches Leben im Wohnmobil verbringen und dem Vater des Stellplatzbesitzers. Dieser ist leider vor 4 Wochen von der Leiter gefallen und hat sich beide Fersen sowie einen Wirbel gebrochen. Der Vater ist zum Helfen gekommen, Björn fliegt am nächsten Tag zur Reha nach Deutschland und Ernst und Sonja vertreten ihn für die nächsten 3 Monate. Respekt… Nicht das es nicht schön ist hier, der Stellplatz ist mit ganz viel Liebe gestaltet und liegt wirklich traumhaft irgendwo im Nirgendwo, aber 3 Monate? Da muss man die Ruhe schon wirklich lieben. Wir lieben sie jetzt auch erstmal und geniessen die karge Landschaft und den tollen Blick auf die Berge.
Barney ist absolut begeistert von der Kaninchenhochburg und ist dann am Nachmittag auch mal für eine halbe Stunde nicht gesehen und auf Hasenjagd. Da hilft auch kein Rufen… Zum nächsten Highlight auf Skype ist er aber pünktlich wieder da und so geniessen wir die standesamtliche Trauung von Anne und Jürgen live via Internet. Viel, viel Glück nochmal ihr beiden wir wünschen euch auf diesem Weg nochmal alles Liebe.
Nach einer, dank wolkenlosem Sternenhimmel (ein Traum so ganz ohne störende Lichter einer Stadt), eiskalten Nacht entscheiden wir uns morgens nochmal einen Tag Pause einzulegen und so kommen wir am Nachmittag zu unserem ersten Grillen (und das am 19.Dezember) Schöööönnnn… Abends wird dann bei einem Schnäpschen noch lange mit Ernst und Sonja geplaudert. Die beiden sind wirklich eine erfrischende Abwechslung zu den meisten anderen deutschen Wohnmobilisten. Ihnen fehlt einfach, so wie uns, die leicht spießige Grundeinstellung ;-)) Auch für die beiden ist das wichtigste am Reisen mit dem Wohnmobil nicht die Stromversorgung am Platz oder die richtige Einstellung der Satellitenschüssel um den Tatort nicht zu verpassen. Es wird also ein wirklich schöner Abend.
Nach herzlicher Verabschiedung geht’s am nächsten Morgen weiter Richtung Mazzaron. Dort wollen wir auf die berühmte „Ziegenwiese“. Dieser Platz direkt am Meer ist eine für Deutsche Wohnmobilfahrer beliebter WSP zum Überwintern. Oft schon von der Polizei geräumt stehen hier im Schnitt 50 Mobile ohne Strom und Wasserversorgung. Wir sind neugierig und … werden nicht enttäuscht. Ist alles so wie beschrieben, aber nix für uns. Muss man mögen, wir mögen’s nicht. Wir suchen uns also einen Platz zwischen 2 anderen Deutschen und werden neugierig von den Alteingesessenen beäugt. Wir suchen erstmal das Weite und wandern eine Bucht weiter, die Schlangenbucht. Auch das früher ein Wildsteheldorado. Inzwischen zahlt man 1500 Euro für’s Parken.
Zurück am Hulk kommt es zu einem wirklich lustigen Wortwechsel zwischen einem Kölner genannt Erwin und uns der mit Sicherheit zum Running Gag der Fahrt wird.
Erwin (kommt zu uns, stellt sich davor und schaut uns an): Wat, wohin wollt ihr denn mit den Reifen? Nach Marokko oder wat?
Wir: Ja, vielleicht..
Kölner: Ja, könnta… Pause…
Ich bin gestern mit dem Flieger aus Köln hier gelandet, dat Wohnmobil hab ich in der Zeit immer in Alicante stehen, bei Erwin… Eine Minute Pause… Kennste? Erwin? (Hier musste ich mich wirklich abwenden, sind wir hier bei Mario Barth oder was? Kennste? Kennste nich? Musste kennen…)
Wir : Nee…
Erwin: Da kannste für 20 Euro dein Wohnmobil unterstellen, und für 20 Euro fährt er dich zum Flughafen und für 20 Euro holt er dich wieder.
Wir: Aha..
Erwin: Tschöö
Ok wir müssen hier weg, vielleicht werden wir auch so?? Wir suchen also zum Übernachten lieber einen Platz ein bisschen weiter 2 Meter vom Meer entfernt inmitten von Büschen und Bäumen. Schön hier, ohne Nachbarn…
Und der Sonnenaufgang am nächsten Morgen der schönste unserer bisherigen Reise (vielleicht auch deshalb weil wir die meisten bis jetzt verschlafen haben 😉 )
Heute dann Fahrt nach Cartagena zum Weihnachtseinkauf und Gas tanken. Den restlichen Tag verbringen wir im Liegestuhl in der Sonne und beim Federball spielen. Zur Belohnung gibt’s dann dafür am Abend Weißwürst und Brezn… Mmmmhhhh.
So, dann wünsche ich jetzt all unseren fleissigen Mitlesern schöne Weihnachten, ruhige Feiertage und vor allem Schnee… Den werden wir am 24. sicher vermissen.
Striesa, 13 Grad, starke Sturmböen,kein Schnee in sicht,aber die Frisur sitzt! Naja,jedenfalls fast. Also keine Panik ihr drei, hier ginge es euch nicht anders. Wir wünschen euch ebenfalls ein frohes Weihnachtsfest und schicken auf diesem Weg liebe grüße von allen aus striesa! Ihr werdet uns zu weihnachten fehlen, aber wir gönnen euch natürlich eure Auszeit!
Haha, ich musste auch sofort an Mario Barth denken :-)))
Euer Stellplatz im Naturpark sieht aus wie mitten in der Wüste. Ich könnte es da nicht monatelang aushalten 🙂
Der Sonnenaufgang ist traumhaft!
Wie, Barney hat einen neue Freundin?? Das geht aber immer schnell bei ihm 🙂
Hallo ihr drei, auch wir werden den Schnee am 24. vermissen. Bis jetzt ist ja nicht mal in den Bergen nennenswert was gefallen. 🙁
Wo habt ihr denn die Weißwürst und die Brezn her????