Archiv der Kategorie: Allgemein

Alles was es so gibt

Glühwein on the Rocks und ein interessanter Radler

Nach ein paar wunderschön ruhigen, erholsamen Tagen melde ich mich mal wieder, diesmal aus Vera an der Küste.

Nachdem wir die Ziegenwiese und ihre Spiessercamper verlassen haben ging es an der Küste entlang durch sehr ärmliche Dörfchen in die nächste Stadt namens Aguilas. Dort soll es ein paar wunderschöne einsame Buchten ideal zum Wildstehen geben. Ja, gibt es, wir haben sozusagen die Qual der Wahl. Unsere Wahl fällt auf dieses schöne Stückchen Erde.

IMG_0354

Zwar sind wir nicht alleine,  aber gegen ein bisschen Gesellschaft über Weihnachten haben wir nichts.

Das traumhafte Wetter lädt ein zu einer kleinen Wanderung auf die umliegenden Berge (na ja für einen Bayern eher Hügel), so kommen wir noch zu einem tollen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen geht’s auf zum Weihnachtsshopping. Da das Wasser aus den Leitungen hier an der Küste inzwischen auch leider nicht mehr trinkbar ist müssen wir auch für einen entsprechenden Vorrat an Wasserkanistern aus dem Supermarkt sorgen. Auf der Rückfahrt zum Stellplatz fällt uns ein Decathlon (riesiges Sportgeschäft, geöffnet 365 Tage im Jahr) mit seinen ausgestellten Kajaks auf. Na schau mal doch mal ob der nicht was schönes für uns hat. Über ein Kajak denken wir ja schon länger nach. Und wir werden fündig… Und wie wir fündig werden. Ein paar neue Trekkingschuhe für Christian, einen Pulli für mich, einen Ball für Barney und als Weihnachtsgeschenk für uns drei… ein Kajak mit 2 Sitzen, einer Luftpumpe und … Paddeln?! Genau das war das Problem. In der Verpackung des Kajaks sollten laut Aufschrift auch Paddel sein. War’n se aber nich… Gut, verhandeln wir doch mal mit dem netten jungen spanischen Verkäufer. Christian wird zum Hund ins Auto geschickt und ich diskutiere. Bald kommt ein zweiter netter, junger spanischer Verkäufer hinzu und beide sind der Meinung ich solle das Kajak zwar zum selben Preis, aber ohne Paddel nehmen, die könnte ich ja extra dazu kaufen. Ähhhmmm, nein, warum sollte ich? Sind doch im Preis enthalten. Lange Rede, kurzer Sinn. Wir haben eins bekommen, hätte ich ihnen gleich sagen können, hatte noch nie Sinn lange mit mir zu verhandeln, das ist hier nicht anders als daheim.

23.12.2014- 28.12.2014 005

Am Stellplatz angekommen wird natürlich sofort aufgepumpt und ausprobiert. Die Jungfernfahrt mit „Blue Pearl“ startet Christian erst mal alleine (ein Begünstigter für die Lebensversicherung muss ja zurückbleiben 😉 ) Alles super, er kommt heil, mit nassem Hosenboden und über beide Ohren strahlend wieder zurück. Morgen probier‘ ich’s auch…

Der Heiligabend beginnt wie schon die ganzen letzten Tage mit strahlendem Sonnenschein. Während Barney und ich zur Bootswache eingeteilt sind fährt Christian noch schnell Wasser tanken und Toilette entleeren, die nächsten Tage wollen wir schließlich hier stehen bleiben. Danach werden die Spätzle für unser Weihnachtsmenü geschabt und dann… Stürze ich mich in die Fluten. Weit geht’s nicht die Küste entlang, aber Spaß macht’s wenn man die Technik mal raus hat. Und damit wir alle was vom Weihnachtsgeschenk haben darf Barney auch noch mal mit…

23.12.2014- 28.12.2014 009 23.12.2014- 28.12.2014 016

So ganz geheuer war’s ihm nicht…

Um in die richtige Weihnachtsstimmung zu kommen öffnen wir um 16 Uhr die erste Flasche Glühwein, aber irgendwie hätten wir vielleicht lieber Eiswürfel rein werfen sollen. Macht sich nicht gut bei 20 Grad und T-Shirt. Irgendwie fehlt komplett die Besinnlichkeit. Aber was soll’s… Wir genießen die Sauren Linsen mit Spätzle und Kerzenschein am Meer hat ja auch was.

Schon am Nachmittag ist uns ein junger Deutscher mit selbst ausgebautem Landrover am Strand aufgefallen und nachdem Weihnachten niemand alleine sein soll geht Christian nach dem Essen zu ihm rüber und lädt ihn auf ein Glas Wein zu uns ein. Netter Kerl der Dennis aus dem hohen Norden. [Anmerkung von Stefan: hier ist seine Homepage: http://www.himmelblaumatt.de] Wir verbringen einen lustigen Abend vor unserem Bus, zwar saukalt inzwischen, aber der Tee wärmt. So sitzen wir bis Mitternacht  draußen, die beiden Männer fachsimpeln über Technik, Busse, Ausbau und anderen Männerkram und ich höre andächtig zu. Hab von all dem eh keine Ahnung.

Nach einem fürstlichen Erster-Weihnachtsfeiertag-Frühstück zieht Dennis mit seinem Landrover um auf die rechte Seite der Bucht zu uns und den anderen, ich nenne uns mal Individualisten. Auch hier ist die Kluft zwischen den 3 Wohnmobillagern wieder deutlich zu spüren. Einmal die ganz normalen, meist älteren Wohnmobilisten, die ihre Rente genießen und  meistens ganz nett und harmlos sind. Dann die zweite Gruppe, die spießigen, mittelalten Fahrer die wir schon auf der Ziegenwiese lieben gelernt haben. Meist bewegen diese sich keine fünf Meter weg von ihrer geliebten Tupperdose und sitzen den ganzen Tag davor, stricken, essen und beobachten. Um sechs werden dann die Stühle sorgfältig verpackt, die Satellitenschüssel neu ausgerichtet und die Jalousien zugezogen, beginnen schließlich gleich die Nachrichten. Man erkennt diese Gruppe besonders gut daran, dass diese nie mit uns, der 3. Gruppe den Selbstausbauern, reden würden. Da kommt auch kein „guten Morgen“. Naja sollen Sie. Auf die sind wir nicht scharf…

Wir sind froh zur dritten Gruppe zu gehören, denn nur so kommen wir zu einem richtig lustigen Abend. Unsere Fraktion, inzwischen auf 6 Fahrzeuge angewachsen beschließt heute Abend ein Lagerfeuer zu machen. Gesagt, getan… Die Männer packen ihre Axt und fahren im Landrover erstmal Holz holen (die müssen es natürlich gleich übertreiben und bringen 2 ganze Bäume mit, die sie hinten ans Auto gebunden haben).

Danach habe ich die Ehre meine beiden faulen Kerle über das Meer zu paddeln. Die beiden sitzen hinten im Kajak und dösen und ich muss schuften.

Am Abend sitzen wir dann, nachdem wir mit Dennis noch die Reste des Weihnachtsmahls vertilgt haben, bis halb eins zu acht am Lagerfeuer und hören spannende Geschichten von Irene und Ed, die seit über dreißig Jahren mit unterschiedlichen Fahrzeugen die Welt von Indien über Turkmenistan und Afrika bereisen. Unglaublich interessant auch was Lutz, oder Manni und Petra über ihre Beweggründe auszusteigen und zu reisen so berichten. So haben wir uns unsere Auszeit vorgestellt.

Nach einer kurzen Nacht und einem mal wieder verpassten Sonnenaufgang sorgt diesmal Dennis für das Essen und lädt uns zum Weisswurstfrühstück ein. Zwar aus der Dose, aber trotzdem lecker… Dann trennen sich unsere Wege, er zieht weiter und auch wir entscheiden uns kurz darauf unsere Zelte abzubrechen und uns eine neue Bucht zu suchen, davon gibt es hier ja haufenweise. Nachdem wir noch ein paar gute Tipps von Ed bekommen haben ziehen wir los zum Supermarkt um dann 10 km weiter kurz hinter Aguilas unseren nächsten Stellplatz zu entdecken. Traumhaft… Ganz alleine, da für viele Wohnmobile aufgrund der Zufahrtsstraße (äähhmm, Schotterpiste trifft’s wohl eher) nicht erreichbar.

Wir genießen unser kleines Paradies und liegen den ganzen Nachmittag in unseren Stühlen, nur kurz unterbrochen von ein bisschen Wandern über die Klippen und Holz sammeln für unser Grillen und das Lagerfeuer heute abend.

23.12.2014- 28.12.2014 031 23.12.2014- 28.12.2014 033

Das kleine Lagerfeuer brennt sechs Stunden und Christian muss nachts zwischen jedem Bier nochmal mit der Stirnlampe los und muss neues Holz holen. Einer unserer schönsten Abende bisher.

Den nächsten Morgen verbringen wir getrennt, Christian wandert mit Barney die Küste entlang während ich mich bei ein bisschen Yoga am Strand mit Blick aufs Meer entspanne.

Ihr merkt schon „was für eine Idylle“, richtig langweilig. Bis… Ja bis… Dann ein Radfahrer, schwer bepackt den Weg zu uns findet. Ich weiß nicht warum sie einen immer und überall finden diese… Ganz freundlich kommt er auf uns zu und frägt auf englisch höflich ob es hier gefährlich sei und ob es uns stört, wenn er hier neben uns zeltet. Nein, natürlich kein Problem. Ich biete ihm noch an, wenn er Hilfe bräuchte könne er gerne zu uns herüberkommen wir würden uns freuen. Seine Antwort darauf??? Er mache dies Fahrradtour im Auftrag Jesu Christi und er würde sich freuen mit uns heute Abend über Jesus zu sprechen, ob wir nicht Interesse daran hätten?!?! WAS?? Ich glaub es nicht… Wie bitte findet einen ein Zeuge Jehova an einem einsamen Strand in der Pampa Spaniens??? Da ich ja leider nicht wie zu Hause einfach die Türe zuknallen kann (gibt ja keine hier) lehne ich höflich ab und er verzieht sich dann auch Gott sei Dank 😉 in sein Zelt und liest den restlichen Tag in seiner Bibel. Wir sitzen noch lange draußen und bewundern unseren selbst gebauten Steinhaufen. Der Tag war toll und mit 24 Grad auch gleichzeitig unser heißester…

23.12.2014- 28.12.2014 038

Heute dann verlassen wir schweren Herzens unsere lieb gewonnene Bucht und machen uns wieder auf den Weg. Es muss sein. Wenn wir nicht bald eine Waschmaschine finden reisen wir nackt weiter und das wollen wir den anderen dann doch nicht antun… Und was finden wir? Nix. Wir fahren 30 km weit an der tollen Küste entlang mit hunderten Möglichkeiten toll zu stehen um auf einen offiziellen Stellplatz zu kommen, der angeblich eine Waschmaschine hat, wir verpassen hunderte Möglichkeiten einen schönen Tag zu verbringen um auf einem Stellplatz anzukommen, der voll ist mit Leuten der Kategorie 2 und die Waschmaschinenliste zeigt das der nächste freie Waschtermin in 3 Tagen ist…!! *!#** Gut dann also ab morgen FKK Fahrt, weil hier bleiben wir nicht…

Ach ja, Nicole hier noch das von dir gewünschte Foto mit dem „Weihnachtsbaum“… Mehr war nicht drin…

23.12.2014- 28.12.2014 007

Erwin, kennste? Musste kennen…

Der neue Tag beginnt, mal komplett anders. Um ein bisschen Zeit zu sparen lässt Christian mich und Barney heute Morgen in Saler am Strand zurück und fährt alleine nach Valencia um den Auspuff bei VW abzuholen. Währendessen sprengen Barney und ich eine Yogagruppe am Strand und picknicken. Mittags kommt Christian dann wieder, und ganz stolz im Gepäck unseren neuen Auspuff.

Super, jetzt muss er nur noch drunter, aber dazu brauchen wir einen geeigneten Platz. Na, mal sehen. Erstmal gibt’s jetzt was für die Frau des Hauses, Verzeihung Hulkes. Ich darf zu Ikea. Da sich manche Teile aus diversen Campingshops als totaler Schrott rausgestellt haben darf ich ein bisschen shoppen. Aber autsch… Zur Weihnachtszeit im Ikea shoppen ohne Weihnachtsdeko kaufen zu dürfen ist wahrlich kein Vergnügen. Also im Schnelldurchlauf die wichtigsten Dinge besorgt und raus hier. Dazu sind wir nicht auf Reisen.

13.12.2014-21.12.2014 001

Im Internet lesen wir von einem schönen Wildstellplatz bei Xabia bei einem Leuchtturm. Na, dann los. Dort angekommen erstmal ein bisschen schockiert. Ein grosser Waldbrand im September hat ca. 400 Hektar Wald rund um den Leuchtturm zerstört. Wirklich schade um den tollen Naturpark. Wir bleiben trotzdem und geniessen die tolle Aussicht aufs Meer und auf die Berge. Dann schwingt sich Christian unter den Bus und ich gehe die Gegend erkunden. Beim Wiederkommen dann die schlechte Nachricht (ihr habt doch nicht etwa gedacht, dass das alles reibungslos klappt??) eine Schraube am Auspuff lässt sich nicht lösen und da wir leider keine Metallsäge dabei haben gibt’s für den Moment auch keine Lösung.

Sonntag… Auch in Spanien der beste Tag um eine Metallsäge im Baumarkt zu kaufen…;-))  Das einzige was offen hat ist ein chinesischer-japanisch-vietnamesischer Du-kannst-bei-uns-jeden-Schrott-für-1-Euro-kaufen Laden. Na gut, der hat wirklich alles. Auch Metallsägen für 2 Euro und Ersatzblätter für einen. Hätten wir mal lieber einen Zehner investiert ;-)) Am nächsten Parkplatz schwingt sich Christian also erneut unter Hulk, und nachdem er innerhalb von 10 Minuten 4 Ersatzblätter „zersägt“ hat und die Flüche von unterhalb immer schlimmer werden suchen der Hund und ich lieber das Weite. Unser Mechaniker sucht inzwischen nochmals den thailändischen Qualitätsladen auf und kauft eine Bügelsäge. Nachdem er dann auch noch seinen Hammer in 2 Teile zerlegt hat ist es soweit, der Alte gibt auf und der Neue ist ruck-zuck montiert. Glücklich starten wir, aber halt, irgendwas quietscht hier doch immer noch. Keine Ahnung, auch heute, 10 Tage später suchen wir noch den Grund für unser Quietschen. Mal sehen, wenn es schlimmer wird müssen wir uns darum kümmern, im Moment hilft noch Fenster zu und Radio lauter…

Sonst passiert heute nix mehr, Weihnachtsmarkt finden wir keinen, deswegen geht’s nochmal zurück zum Leuchtturm, zu spät zum Weiterfahren.

21.12.14 01021.12.14 013

Nach ergiebigem Nachtregen starten wir bei wenig Besserung am Mittag nach Guadalest, einem 190 Seelen Dorf in den Bergen. Laut Reiseführer wirklich sehenswert. Äähhmmmm… Naja die Fahrt dorthin ist kurvig und steil und lohnt sich nicht wirklich. Vielleicht sind wir inzwischen schon zu anspruchsvoll, aber das Dorf kann uns nicht hinter dem Ofen vorlocken. Ein paar Geschäfte, ein paar Museen… Und das eigentliche Highlight, das Dorf im und hinter den Felsen, ist süß aber auch nicht mehr.

13.12.2014-21.12.2014 005

Auch der WSP (Wildstellplatz) ist bei weiterhin Regen nichts Tolles. Eine ruhige Nacht und am nächsten Morgen lacht auch wieder die Sonne.

Der nächste Morgen und schon wieder Ärger mit Navi-Katrin. Wir geben als nächstes Ziel einen Stellplatz in einem Naturpark ein und Katrin zeigt uns den Weg den Berg hinunter den wir gestern gekommen waren. 10 Kilometer geht’s also bergab und morgens vertrage ich das nicht so wirklich gut… und dann? Unten angekommen sagt uns Katrin „bitte wenden“. Ja glaubt die blöde Kuh sie kann uns veräppeln? Die will uns den kompletten Berg wieder zurückführen… Die nächsten Wörter wären für Kinder nicht geeignet, darum spare ich sie mir. Machen wir auf jeden Fall nicht. Dann halt umplanen. Wir sind ja flexibel. Wir fahren nach Alicante. Gesagt, getan. Hhhmmmm ist nicht so unser Fall, irgendwie dreckig, und ein bisschen sehr touristisch. Irgendwas stört uns. Und dann der Stellplatz! Oh mein Gott, hier würde ich nicht mal umsonst stehen wollen. Wiedermal verlassen wir also die Küste und fahren ins Landesinnere. Wir nähern uns der Region Murcia, einer der wärmsten Spaniens. Und das merken wir. 20 Grad und es wird noch heißer… Durch La Romana geht’s zu einem kleinen Stellplatz, geführt von einem Niederländer und seiner Frau. Wirklich nett, sauber und freundlich. Nachdem morgens sogar frisches Baguette ans Mobil geliefert wird beschliessen wir mal wieder eine Pause einzulegen. Wir bummeln also nur ein bisschen durchs Dorf und durch die Berge in denen Marmor abgebaut wird.

Der nächste Tag ist ruhig und erholsam. Barney spielt mit seiner neuen Freundin, und wir trocknen das Sach aus unserer Alubox und räumen auf. Den restlichen Tag verbringen wir im Liegestuhl in der Sonne. 21  Grad und es wird noch heißer…

Trotz netter holländischer Stellplatznachbarn zieht es uns am nächsten Tag weiter, die Gegend ist zwar nett, für unsere Begriffe aber zu wenig grün..

Also weiter ins Landesinnere Richtung Yecla. Einen netten Stellplatz in einem Naturpark von einem jungen Deutschen hatte ich im Internet ausgemacht, da wollen wir hin. Dort angekommen begrüssen uns Ernst und Sonja ein Paar aus Deutschland die ihre Zeit seit 2 Jahren und hoffentlich noch ihr restliches Leben im Wohnmobil verbringen und dem Vater des Stellplatzbesitzers. Dieser ist leider vor 4 Wochen von der Leiter gefallen und hat sich beide Fersen sowie einen Wirbel gebrochen. Der Vater ist zum Helfen gekommen, Björn fliegt am nächsten Tag zur Reha nach Deutschland und Ernst und Sonja vertreten ihn für die nächsten 3 Monate. Respekt… Nicht das es nicht schön ist hier, der Stellplatz ist mit ganz viel Liebe gestaltet und liegt wirklich traumhaft irgendwo im Nirgendwo, aber 3 Monate? Da muss man die Ruhe schon wirklich lieben. Wir lieben sie jetzt auch erstmal und geniessen die karge Landschaft und den tollen Blick auf die Berge.

13.12.2014-21.12.2014 009

Barney ist absolut begeistert von der Kaninchenhochburg und ist dann am Nachmittag auch mal für eine halbe Stunde nicht gesehen und auf Hasenjagd. Da hilft auch kein Rufen… Zum nächsten Highlight auf Skype ist er aber pünktlich wieder da und so geniessen wir die standesamtliche Trauung von Anne und Jürgen live via Internet. Viel, viel Glück nochmal ihr beiden wir wünschen euch auf diesem Weg nochmal alles Liebe.

Nach einer, dank wolkenlosem Sternenhimmel (ein Traum so ganz ohne störende Lichter einer Stadt), eiskalten Nacht entscheiden wir uns morgens nochmal einen Tag Pause einzulegen und so kommen wir am Nachmittag zu unserem ersten Grillen (und das am 19.Dezember)  Schöööönnnn… Abends wird dann bei einem Schnäpschen noch lange mit Ernst und Sonja geplaudert. Die beiden sind wirklich eine erfrischende Abwechslung zu den meisten anderen deutschen Wohnmobilisten. Ihnen fehlt einfach, so wie uns, die leicht spießige Grundeinstellung ;-)) Auch für die beiden ist das wichtigste am Reisen mit dem Wohnmobil nicht die Stromversorgung am Platz oder die richtige Einstellung der Satellitenschüssel um den Tatort nicht zu verpassen. Es wird also ein wirklich schöner Abend.

13.12.2014-21.12.2014 014

Nach herzlicher Verabschiedung geht’s am nächsten Morgen weiter Richtung Mazzaron. Dort wollen wir auf die berühmte „Ziegenwiese“. Dieser Platz direkt am Meer ist eine für Deutsche Wohnmobilfahrer beliebter WSP zum Überwintern. Oft schon von der Polizei geräumt stehen hier im Schnitt 50 Mobile ohne Strom und Wasserversorgung. Wir sind neugierig und … werden nicht enttäuscht. Ist alles so wie beschrieben, aber nix für uns. Muss man mögen, wir mögen’s nicht. Wir suchen uns also einen Platz zwischen 2 anderen Deutschen und werden neugierig von den Alteingesessenen beäugt.  Wir suchen erstmal das Weite und wandern eine Bucht weiter, die Schlangenbucht. Auch das früher ein Wildsteheldorado. Inzwischen zahlt man 1500 Euro für’s Parken.

13.12.2014-21.12.2014 046

Zurück am Hulk kommt es zu einem wirklich lustigen Wortwechsel zwischen einem Kölner genannt Erwin und uns der mit Sicherheit zum Running Gag der Fahrt wird.

Erwin (kommt zu uns, stellt sich davor und schaut uns an): Wat, wohin wollt ihr denn mit den Reifen? Nach Marokko oder wat?

Wir: Ja, vielleicht..

Kölner: Ja, könnta…   Pause…

Ich bin gestern mit dem Flieger aus Köln hier gelandet, dat Wohnmobil hab ich in der Zeit immer in Alicante stehen, bei Erwin… Eine Minute Pause…  Kennste? Erwin?  (Hier musste ich mich wirklich abwenden, sind wir hier bei Mario Barth oder was? Kennste? Kennste nich? Musste kennen…)

Wir : Nee…

Erwin: Da kannste für 20 Euro dein Wohnmobil unterstellen, und für 20 Euro fährt er dich zum Flughafen und für 20 Euro holt er dich wieder.

Wir: Aha..

Erwin: Tschöö

Ok wir müssen hier weg, vielleicht werden wir auch so?? Wir suchen also zum Übernachten lieber einen Platz ein bisschen weiter 2 Meter vom Meer entfernt inmitten von Büschen und Bäumen. Schön hier, ohne Nachbarn…

13.12.2014-21.12.2014 054

13.12.2014-21.12.2014 038

Und der Sonnenaufgang am nächsten Morgen der schönste unserer bisherigen Reise (vielleicht auch deshalb weil wir die meisten bis jetzt verschlafen haben 😉 )

Heute dann Fahrt nach Cartagena zum Weihnachtseinkauf und Gas tanken. Den restlichen Tag verbringen wir im Liegestuhl in der Sonne und beim Federball spielen.  Zur Belohnung gibt’s dann dafür am Abend Weißwürst und Brezn… Mmmmhhhh.

So, dann wünsche ich jetzt all unseren fleissigen Mitlesern schöne Weihnachten, ruhige Feiertage und vor allem Schnee… Den werden wir am 24. sicher vermissen.

Hundegedanken

Hey ihr alle daheim,

jetzt darf ich auch mal wieder, und muss euch von meinem anstrengenden Hundeleben im Wohnmobil berichten.

Aufgestanden wird hier, nicht wie zu Hause um 6 Uhr, sondern irgendwann gegen acht (sind ganz schön faul geworden meine Dosenöffner), aber mir ist das ganz Recht, darf ich länger auf meiner Decke auf dem Beifahrersitz liegen. Dann geht’s erstmal ne meistens recht grosse Runde Spazieren. Am liebsten ist mir das natürlich in den Bergen. Wenn wir dann gegen halb zehn wieder da sind gibt’s erstmal Frühstück, für mich inzwischen immer draussen mit schönem Ausblick, diesen Vorzugsweise mit Blick aufs Meer. Dann dauert es meistens noch ewig, bis die zwei fertig sind. Aufräumen, Betten machen, Toilette entleeren, Wasser auffüllen, irgendwas dauert immer ewig. Ich mache in der Zeit mein Vormittagsschläfchen. Gegen halb elf starten wir dann. Ich nehme meinen Platz auf zwei Decken und einem Kissen zwischen den Sitzen ein und meistens gibt Herrchen Gas. (Manchmal auch Frauchen, aber dann krall ich die Pfoten ins Kissen, Frauen gehören nicht ans Steuer von sooo grossen Autos finde ich). Los geht’s… die meiste Zeit verschlafe ich die langweiligen Autofahrten, oft unterbrochen von einkaufen bei Lidl, tanken, Fotos machen und Wäsche waschen in Waschsalons. Nur wenn es bergab geht werde ich wach… uuuhhhh, das mag ich nicht so gerne. Aber inzwischen juckt mich das auch schon nicht mehr so. Und ich mag die Berge ja schliesslich und irgendwie müssen wir ja da hinkommen. Kraxeln in den Bergen ist inzwischen neben Frutti de Mare am Strand fressen meine absolute Lieblingsbeschäftigung. Meistens bleibt der Angsthase dazu auf den normalen Wegen und Herrchen und ich nehmen Abkürzung über die Felsen. (Aufgepasst meine Mädels zu Hause, Frauchen sagt ich habe einen richtigen Knackpopo bekommen vom vielen Bergwandern. Gegen eine kleine Pansenspende schicke ich euch gerne ein Foto davon).

Manchmal bilden sich die zwei auch ein, wir müssen eine Stadt besichtigen. Langweilig… aber gut ich komm schon mit. Zeitung lesen… Aber bald reichts mir, erst auf Italienisch, dann auf Französisch, jetzt auf Spanisch. Ich komme mit dem Fremdsprachen lernen gar nicht so schnell hinterher. Nach so anstrengenden Tagen gibt’s danach wieder eine zweite Schlafrunde bis wir dann an unserem Nachtstellplatz ankommen. Da heisst es für mich oft geduldig sein. Erst gefällt ihnen kein Platz, dann stehen wir schlecht, dann stehen wir schief, dann kommt die Sonne von der falschen Seite, dann kommt der Wind von der falschen Richtung… Oh Mann….

Was dann kommt ist allerdings meistens nicht schlecht. Entweder wir spielen eine Runde Federball, oder noch besser Fussball… Ich liebe es, aber der Ball ist echt zäh, wir haben ihn schon eine Woche und ich krieg ihn einfach nicht kaputt.

Dann geht’s meistens wieder ans Wandern und wenn wir dann gegen sechs im Bus sind, ist der Tag für mich gelaufen. Fressen, natürlich  mit schönem Ausblick draussen, (wenn’s regnet haben wir ein Problem) auf Berge oder Meer und dann kommt das Beste am ganzen Tag. Ich darf aufs Bett. Praktisch direkt neben der Küche, da fällt schon manchmal bei Kochen was ab, und auf zwei Decken sehr bequem. Den Platz verlasse ich dann auch nicht mehr bis die Herrschaften schlafen gehen wollen, dann muss ich wieder auf den Beifahrersitz. Zweimal durfte ich auch schon wegen Gewitter im  Bett schlafen, aber seitdem ich keine Angst mehr habe vor der Knallerei (juhu) darf ich nicht mehr rein, Frauchen sagt 140 cm für drei ist einfach zu eng, und sie hat keine Lust mehr mit meinem Hintern im Gesicht in der Früh aufzuwachen… Frechheit… bei dem Knackpopo…

Während ich das Bett geniesse, essen die zwei, unterhalten sich, Frauchen tippt am PC und Herrchen liest oder (der schlimmste Fall) sie spielen Karten. Herrchen ist danach meistens total schlecht drauf und meckert rum und Frauchen singt zur Musik. Komisch die zwei… mir kanns egal sein… ich hab ja mein Bett.

Also ihr seht mir geht’s gut.  Nur die Leberwurst geht mir ab, also Mona los gib mir was ab, kriegst auch ein Foto…;-)))

So ihr Lieben, jetzt  wünsch‘ ich euch eine schöne Adventszeit und schmeisse eine Runde feuchte Hundeküsse in die Gegend. Und denkt daran ihr müsst jetzt dann meine Weihnachtgeschenke losschicken, nicht vergessen gell.

Ach halt, Frauchen meint ich muss noch von der Burg erzählen, bei der ich mich zum Affen gemacht habe. Na gut, damit ihr was zum Lachen habt…

Wir waren auf so einer komischen Burg, ziemlich weit zu laufen und dann mussten wir ganz viele Fotos machen, langweilig. Aber egal, zum Wichtigen…

Da stand ein Pferd, so ein ganz grosses, mit Reiter, der hatte ein Schwert und eine Pistole. Ha, Pferde, da hab ich aber wirklich was dagegen, kann ich nicht leiden. Ich stand dann also neben dem Pferd und das schaut mich rotzfrech von oben herab an. Pah, ein knurren… und nichts, keine Reaktion.. wie ???? Dann hab ich es erstmal umkreist, und gebellt, und geknurrt. Nichts, immer noch keine Reaktion… Frechheit, dann bin ich ausgeflippt. Ich bin die nächsten 5 Minuten wie ein Irrer (sagt Frauchen) um dieses doofe Pferd gelaufen und hab mich nicht mehr eingekriegt… Es hat nichts geholfen, es kam keine Reaktion. Und was machen meine Chefs? Liegen vor Lachen fast am Boden. Hallo könnt ihr mir bitte helfen???!!!  Ich finde das so dreist, WARUM reagiert dieses blöde Viech nicht, es könnte doch wenigstens so tun als ob es Angst, oder wenigstens Respekt hätte… NIXXX… Irgendwann kommt von Frauchen dann wenigstens ein Kommentar „aber Barney, das ist doch aus Bronze“ … Bronze hin, Bronze her, ist mir doch Wurst, was weiss ich was Bronze für eine Rasse ist, aber es hätte doch wenigstens mal mit der Wimper zucken können. Jetzt hört auf zu lachen, ich weiss dass ihr das gerade macht… ihr seid genauso fies wie meine beiden Chefs.  ;-)))

IMG_0329 IMG_0331

Gute Nacht