ciao italia

Wir sind wieder da.. dank französischem Internet mit viel Verspätung. Aber zu den Franzosen kommen wir später.

Die letzten Tage in Italien waren erholsam und schön. Schöne Küstenstrassen, herrliches Wetter und einen tollen Stellplatz mit interessanten Begegnungen. Obwohl auch Imperia schon für den Winter rüstet und alle Cafes und Bars schon geschlossen haben gefällt es uns hier. Wir treffen auf dem Stellplatz einen urigen Hamburger der uns ein bisschen von sich erzählt. Mit seiner Frau ist er seit 25 Jahren im Wohnmobil unterwegs, die letzten Jahre 9 Monate im Jahr. Im letzten Januar ist seine Frau in seinen Armen im Wohnmobil auf einem Stellplatz hier in Imperia leider verstorben. Jetzt ist er wieder hier um diesen Moment zu verarbeiten. Wirklich bewegend seine Geschichten und sehr interessant mit ihm zu plaudern.

Nach zwei sehr erholsamen Tagen Ruhepause geht’s bei immer noch strahlendem Wetter weiter Richtung Frankreich. In San Remo geniessen wir ein letztes mal unser italienisches Mittagessen in flüssig um dann am Nachmittag in Monaco anzukommen. Biste drin, biste auch schon fast wieder draussen. Gross ist es ja wirklich nicht, aber nett. Wir gönnen Hulk ein Stückchen Fomel-1-Strecke (durch den Tunnel und den Hafen entlang), allerdings gelten für ihn die Tempolimits. Am Hafen dann stellen wir uns frech wie wir sind einfach auf einen grossen Parkplatz direkt bei den Yachten (sicher nicht für uns gedacht) und gehen staunen. Wahnsinn was da für Millionen liegen… Das Erfrischungsgetränk für 6€ das Glas sparen wir uns und bewundern dafür lieber den Fürstenpalast und die engen Gassen.

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Den Abend verbringen wir auf einem Wildparkplatz oberhalb von Monaco mit einem grandiosen Blick auf Nizza, das Meer und die Berge.

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Der nächste Tag beginnt mit Sonne und 20 Grad und wir starten nach Nizza. Wie fast immer in grösseren Städten sparen wir uns zwecks mangelnder Parkplätze den Stop und geniessen die Stadt aus dem Auto. Gefällt uns.. wäre mal was für ein Wochenende. Uns zieht es weiter in die Berge, also ab in Landesinnere nach Vence, einem süssen kleinen Örtchen mit einer tollen Altstadt. 10 km weiter beziehen wir heute unser Nachtquartier auf einem Bergchen hinter Vence.

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Toller Blick bis zum Meer bis dann am Abend während einer Wanderung der Nebel aufzieht. Zurückgefunden zum Auto haben wir nur dank eines anderen Pärchens die sich wohl auskannten.

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Eiskalte Nacht und da wir die einzigen am Gipfelparkplatz waren auch ein bisschen unheimlich.

Wir haben es überlebt und am nächsten Tag ging es weiter durch die Provence Richtung Castellane und die Schlucht von Verdon. Das Wetter von dem wir in der letzten Zeit wirklich verwöhnt wurden schlägt langsam um und beschert uns einen ziemlich bewölkten Tag. Die Schlucht allerdings entschädigt dafür.

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Nachdem wir ihr für 15 km auf der rechten Seite gefolgt waren kamen wir links in einen kleinen wirklich verschlafenen Ort namens Trigance. Hier klappt man abends nicht mal die Bürgersteige hoch so klein ist das Nest, aber nett. Wir besuchen die Burg und schlendern durch die Gässchen.

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Am Nachmittag dann heisst es mal wieder „schnell hier links rein, schau ma mal ob ma wild stehen können“, können wir… Absolutes Halteverbot stört uns ja schon lange nicht mehr. Belohnt werden wir mit einer grandiosen Aussicht auf Europas längsten Canyon und da wir direkt am Startpunkt für diverse Wanderpfade stehen ziehen wir erstmal los mittenrein in die Schlucht. Nachdem es eigentlich nur ein kurzer Spaziergang werden sollte haben wir zwar die passenden Schuhe und die Jacken an, etwas ganz wichtiges allerdings fehlt uns aber das merken wir erst als es fast zu spät ist. Wir wandern also los und schon nach ungefähr einem Kilometer kommen wir an einen Tunnel… 600 Meter lang, allerdings nur 2,50 hoch und 2,50 breit… und stockfinster da man das Ende leider nicht sehen kann. Wir (naja Christian und Barney) wollen da aber unbedingt durch. Ich ergebe mich meinem Schicksal und schliesse mich an. Wir haben ja die Handytaschenlampe. Nach ungefähr 300 Metern durch nasse Finsternis (der grösste Teil des Bodens besteht aus Wasserlachen mit einzelnen Steinen über die man balancieren muss) der erste Lichtblick…

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…nach weiteren 100 Metern durch die Finsternis zeigt uns ein Blick auf den Handyakku, dass wir umdrehen sollten. War wohl ein bisschen spät… Die letzten 50 Meter legt Christian  nämlich mit einer leicht hysterischen Frau im Dunklen zurück. ;-))

Am nächsten Tag wollen wir das besser machen, und so beschliessen wir mit richtiger Ausrüstung einen Teil des 14 km langen Wanderwegs zu gehen. Aber wieder einmal macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Schon in der Nacht fängt es an zu regnen und auch morgens ist es leider nicht besser. Der Weg ist so leider nicht zu bewältigen. Also rücken wir erstmal Christians Haarmatte mit dem Hunderasierer zu Leibe (was durch Barneys Filz geht, geht auch durch Christians).

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Zweimal heisst es „uuppss“ (wächst ja wieder) sonst ist es ganz gut geworden oder?

Als das Wetter dann am Nachmittag wieder besser wird wandern wir noch einmal in die Schlucht diesmal mit 3 Taschenlampen und diesmal bin  ich sehr tapfer und meistere den 2. Tunnel sogar ganz alleine.

Am nächsten Morgen trennen wir uns schweren Herzens von unserer Schlucht. Aber das Wetter ist immer noch schlecht und die  meisten Wanderwege sind unpassierbar. Die letzten 15 km des Canyon bewundern wir trotz Regen und Nebel also vom Auto aus.

Soviel zum schönen Teil von Frankreich… von den nächsten Tagen gibt es weder Fotos noch eine Beschreibung, nur soviel dazu: Regen, Regen, Regen, überflutete Strassen, Städte komplett unter Wasser, Stellplätze am Supermarktparkplatz und in einem Wald wo ich mir abends nach Christians Schockmoment: da war ein Schatten, mach mal schnell das Fernlicht an, fast in die Hosen mache vor Angst, und immer noch nur  Regen, Regen, Regen. Bei 10 Grad, Regen und eisigem Wind macht Christian nicht mal mehr das „Draussenduschen“ Spass. Dazu kommt, das wir mit den Franzosen nicht warm werden… die Landschaft ist abgesehen vom Wetter wirklich toll, aber die Menschen, naja was soll ich dazu sagen… vielleicht verschafft euch diese kleine Geschichte einen Eindruck was ich meine: Handyladen in Draguinan, ich betrete den Laden, ziehe eine Nummer und warte geduldig. Als ich aufgerufen werde grüsse ich freundlich auf französisch (man versucht sich ja dem Land anzupassen) und frage dann die Verkäuferin ob sie englisch spricht. Nein, kommt in gebrochenem Englisch zurück, Fremdsprachen würde man hier in Frankreich nicht lernen. OK… Wir schaffen es uns zu verständigen und ich erkläre ihr mein Anliegen.  Auf meine Antwort auf ihre Frage woher ich komme, Germany, kommt von ihr nur ein trockenes „I’m so sorry for that“… Hat die Dame sie eigentlich noch alle in der Waffel? Leider ist das nicht der einzige Zwischenfall dieser Art. Natürlich gibt es auch hier Leute die sich bemühen und uns helfen wollen aber dem Grossteil der Franzosen merkt man ihre Überheblichkeit schon am Auftreten an. I’m so sorry for that… Wir vermissen einfach die Herzlichkeit der Italiener, deren Englisch auch oft sehr schlecht oder nicht vorhanden war, aber sie haben es wenigstens versucht…

Ob es jetzt an der Dame im Handyladen lag oder am Netzbetreiber weiss ich nicht, die Internetkarte für 29 Euro funktioniert auf jeden Fall nicht in unserem Surfstick und deswegen heisst es neben Dauerregen und Spieleabenden im Wohnmobil auch noch kein Schreiben am Blog und keine Informationen über Wetterdaten. Langsam sind wir frustriert. Gott sei Dank gibt es auch Lichtblicke, so wie der Stellplatz bei den Windsurfern in Quai Jean Verandy Marigues. Direkt am Meer, günstiger Preis und dann auch noch Regenpause, Sonnenmomente und eine Windsurfmeisterschaft. Endlich mal wieder entspannen und staunen über die Surfer…

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Am Abend müssen wir dann nochmal schnell umparken, und unsere Fenster abdichten, der Wind pfeift uns so um die Nase, und Hulk steht längs zur Windrichtung, das heisst schaukeln wie auf dem Schiff, so geht das nicht, wir werden noch seekrank.

Am nächsten Tag geht’s weiter, da wir zu dem Zeitpunkt nicht wissen ob die Internetkarte nicht funktioniert oder ob der Surfstick kaputt ist wollen wir versuchen einen neuen zu bekommen. Hoffnungslos, selbst im grössten Elektroladen nur die Auskunft „Unlocked Surfsticks gibt es in Frankreich nicht… Aktion abgebrochen, dann halt nicht.

Weiter geht’s an der Küste entlang nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Schön hier aber bis auf Dutzende Flamingos auch ziemlich unspektakulär. Bei , ihr ahnt es sicher, immer noch Regen und eisigem Wind geniessen wir trotzdem den 1. Advent bei selbstgebackenem Stollen und dem obligatorischen Glas Wein.

Am nächsten Tag, bei … s.o. … weiterfahrt nach Sète. Hässliche Stadt, aaaber, eine Therme mit Spa Bereich, und die gönnen wie uns heute abend auch. Der Stellplatz für heute nacht ist auch gleichzeitig der Parkplatz hierfür und so geht für 2 Stunden in die Sauna, ins Dampfad und ins 34 Grad warme Aussenbecken. Das haben wir uns verdient nach den letzten Tagen…

Gestern dann reicht es uns entgültig, nachdem die Landschaft leider nicht mehr so schön ist und das Wetter immer noch besch….. geht’s diesmal auf die Autobahn (ganz untypisch für uns) und fast 200 km weit  bis kurz nach Perpignan kurz vor der spanischen Grenze. Netter Stellplatz und beim 3 Stunden Abendspaziergang durch die Altstadt bummeln wir über unseren ersten Christkindlmarkt… Unsere Laune bessert  sich merklich.

Heute dann Weiterfahrt ins Landesinnere Richtung Pyränäen. Die Sonne scheint, die Temperatur beträgt 17 Grad, Spanien olè… Wir fahren durch nette Städte, geniessen den Ausblick auf verschneite Berge und wiedermal tolle Passstrassen. Als wir dann auch noch einen tollen Stellplatz mit Bergpanorama finden und im nächsten Handyladen eine Internekarte kaufen die funktioniert (am Surfstick lag es wohl nicht in Frankreich) sind wir mit der Welt wieder im Reinen…

Morgen gibt’s dann noch ein Fazit zu Italien und zu Frankreich, jetzt reichts nach 3 Stunden schreiben. Gute Nacht…

4 Gedanken zu „ciao italia

  1. Hey ihr drei,

    nach einem Treffen mit Heiko und Mona weiß ich jetzt wenigstens, wo ihr abgeblieben seid… 🙂

    Sauerei, einfach so den Spielkameraden von Apollo zu entführen! Aber ich beneide euch um eure Winterflucht in den Süden. Vielleicht schaffen wir’s, so der große Hundegott es will, auch noch mal im WoMo nach Spanien.

    Liebe Grüße aus dem stürmischen Gilching
    Stefan mit Apollo

    1. Hallo,
      wie schön von euch zu hören.
      wir hoffen der Hundegott ermöglicht euch das auch noch, ist wirklich schön hier und Barney tobt zu gerne am Strand im Sand, das würde mit Apollo natürlich noch besser gehen. Hoffentlich schafft ihr das nochmal.
      Ganz liebe Grüße aus dem Hinterland von alicante
      Barbara, Christian und Barney

  2. Hallo ihr lieben. Schön wieder von euch zu hören. Christian sieht ja lustig aus. Fast wie sein Onkel Roland. Warum gibt es eigentlich kaum Bilder auf denen Barbara zu sehen ist. Lässt du deine haare auch von Christian schneiden. ? Ich hoffe nicht. Einen schönen zweiten Advent wünschen euch alle striesaer.

  3. Christian, coole kurze Haare 🙂 Schneidet gut, Barney Rasierer…

    Das kleine Dorf in Frankreich sieht ja wirklich aus wie aus einer anderen Zeit…
    ich glaube, ich wäre durch den Tunnel gar nicht erst durchgegangen :-))

    Eine schöne Vorweihnachtszeit euch dreien! Wie sind eigentlich die Christkindlmärkte in Spanien? Anders als bei uns?
    LG

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