…und dann doch zu viert…

Aber von vorne, natürlich haben wir es am nächsten Tag nicht geschafft Richtung Sierra Nevada zu starten, zu viel war wieder mal zu tun. Einkaufen, Wäsche, Tanken etc.

Aber am Feiertag ging es los über Almeria Richtung Berge.

Schön wie sich so kurz hinter dem Meer die Landschaft wieder komplett ändert. Alles ist grün, Berge, Schluchten, Täler und kleine Hügel wechseln sich ab. Wir fahren durch schöne kleine Bergdörfer wie Fondon. Die Abwechslung von der trockenen Meerlandschaft tut uns richtig gut. Auf ca. 1000 Meter Höhe finden wir dann an einem kleinen Schotterweg gelegen einen netten Stellplatz mit Ausblick auf schneebedeckte Berge.

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Am Nachmittag sind nach einer kleinen Wanderung dann mal wieder meine Friseurkünste gefragt, erst wird Barney kurzgeschoren und dann muss Christian endlich Haar und Bart lassen. Endlich sieht er wieder aus wie ein zivilisierter Mensch…

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vorher…

Nach einer recht kalten Nacht mit 2 Grad wandern wir morgens in Sachen Kultur zur nahegelegenen 60 Jahre alten Zementmine und wandeln auf den Spuren der spanischen Arbeiter. Sehr interessant die teilweise noch recht gut erhaltenen Unterkünfte, Werkstätten und die Zementfelsen zu betrachten.

Nach einem Pfannkuchfrühstück geht’s weiter durch die Berge und bald darauf erreichen wir auf 2000 Meter den höchsten Punkt für heute. Schneeeeee……

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Super, Barney kann es gar nicht glauben und tobt durch die weisse Pracht. Gott sei Dank sind die Temperaturen hier oben aufgrund strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel mit 10 Grad sehr erträglich und der Schneespaziergang mit Schneeballschlacht macht viel Spass. Komisch, gestern noch im Sand am Meer und 70 km und einen Tag weiter stehen wir 30 cm im Schnee.

Übernachten wollen wir allerdings hier oben nicht, dafür wird es nachts dann doch zu kalt. Also fahren wir noch ein bisschen weiter Richtung Granada und finden kurz hinter Guadix (klingt ein bisschen wie aus Asterix und Obelix) einen netten Stellplatz auf einer Wiese zwischen Olivenbäumen und Wein. Auch hier fallen uns wieder die Häuser auf die in dieser Region größtenteils in die Lehmhügel eingebaut sind. Faszinierend, und wir haben sogar die Chance zwei von diesen leerstehenden „Häusern“ zu besichtigen. Naja, Fenster gibt’s halt nur auf die eine Seite raus, aber im Sommer bei der Hitze sicher sehr angenehm.

Kurz bevor wir unseren Grill auspacken bekommen wir noch Besuch von zwei grossen Schäferhunden auf unserer Wiese. Am Anfang hatten wir noch ein bisschen Respekt vor den beiden, aber sie entpuppten sich als harmlose Fellnasen. Nachdem der eine zweimal Hulks Reifen markiert hat und die junge Dame Barney beim Spielen komplett fertig gemacht hat müssen wir mal wieder den spanischen Umgang mit Tieren beobachten. Leider nicht das erste Mal, dass und dies hier auffällt. Der Besitzer schlägt seinen Schäferhund erstmal nachdem der nicht sofort beim ersten Rufen kommt und der zweite Hund muss an der kurzen Leine neben dem Auto herlaufen, weil er nicht gehorcht. Leider kein Einzelfall hier und das führt uns zu unserer nächsten weitreichenden Entscheidung die wir abends lange diskutieren. Bei Entrecote vom Grill und weiterhin Alkoholabstinenz beschliessen wir am nächsten Tag das Tierheim in Roquetes de Mar zu besuchen, von dem ich schon viel gelesen habe.

Die Nacht wird dann aber erstmal frisch, die Heizung läuft das erste Mal während unserer Reise auf Hochtouren und der Morgen zeigt um 9 Uhr immer noch -8 Grad. Gut das wir auf unsere Winterjacken verzichtet haben, weil wir ja nur ins schöne Wetter fahren wollten… Brrr… Bibbbbber, wie wäre sie jetzt schön, die Daunenjacke…

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Nachdem es gegen 11 Uhr dann endlich dank der Sonne +10 Grad hat können wir weiter und kommen so gegen 14 Uhr im Tierheim in Roquetes de Mar an. Wir wollen ja nur mal gucken.  Jaja, wie hat unsere Nachbarin Nicole mal so schön gesagt: „ich fahr nicht mehr ins Tierheim, da komm ich nicht ohne Hund oder Katze raus“?? Ja, Nicole du hattest Recht. Eine sehr nette deutsche Dame die seit 19 Jahren dieses Tierheim leitet führt uns durch die Anlage, zeigt uns alle Zwinger und alle Hunde. Sie erklärt uns viel zu der Tierheimsituation in Spanien und dann passiert es. Am Welpenzwinger fällt Christian sofort ein kleines, goldfarbenes Mädel ins Auge. Die muss mit… Sollen wir?? Im Wohnmobil ein zweiter Hund? Wird das nicht zu eng? Ausführlich sprechen noch 2 Stunden mit der Deutschen um dann die Entscheidung zu vertagen. Wir müssen darüber schlafen. Also schnell einen Campingplatz gesucht, mehr Geduld haben wir heute nicht mehr und dann diskutieren wir. Wie machen wir das mit Barney, wie machen wir es mit der Stubenreinheit… Endlos geht die Debatte… Und was ist dabei rausgekommen? Seht selbst…

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Natürlich haben wir sie am nächsten Tag geholt. Es war doch eigentlich schon entschieden als wir sie das erste Mal gesehen haben. Am Morgen heisst es dann mal richtig früh aufstehen, wir müssen sie um 10 Uhr abholen. Also früh raus, schnell zum Markt Hundefutter und ein bisschen Spielzeug kaufen und um 11 Uhr sind wir stolze Besitzer von „Sierra“. Frisch geimpft und gechipt nehmen wir sie in Empfang und dann darf auch Barney sie kennenlernen. Noch ein bisschen skeptisch wird die kleine Dame von ihm beäugt, und auch das sie sich beim Autofahren auf seine Decke legt wird noch argwöhnisch beobachtet aber spätestens am Strand in der Nähe von El Cabo de Gata schliesst er sie beim Toben im Sand in sein Herz.

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Witzigerweise ist die 14 Wochen alte Maus von Anfang an stubenrein und fiept brav wenn sie raus muss. Was haben wir für ein Glück… Dachten wir! Die Nacht belehrt uns eines besseren, da passiert dann doch ein kleines Durchfallmalheur im Bus, aber dann hält sie tapfer durch bis zum Morgen.

Heute dann geht’s zum Wassertanken und Hulk aussaugen und dann weiter zum altbekannten Strand in El Cabo del Gata. Hier waren wir zwar schon etliche Tage, aber zum aneinander gewöhnen ist es hier perfekt. Die Sonne brennt hier wieder bei 20 Grad wir liegen faul im Liegestuhl und Sierra macht Barney verrückt weil sie ihm den ganzen Tag hinterherdackelt. 😉 Sie liebt ihn schon heiss und innig und er hat sie auch schon anerkannt und erzieht sie, seine kleine Schwester. Ganz deutlich gibt er ihr zu verstehen wem der Kauknochen gehört und wer auf dem Beifahrersitz schlafen darf, und am Ende…?! Liegt sie mit SEINEM Spielzeug auf SEINER Decke und er steht daneben und schaut sie an. Er kann dem weiblichen Charme halt auch nicht widerstehen.

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Den Sonntag werden wir hier noch bleiben und am Montag geht’s dann wieder weiter, wir wollten ja mal nach Granada…

4 Gedanken zu „…und dann doch zu viert…

  1. Hallo ihr vier! Ich glaube ihr könnt euch denken, wie ich gerade schaue. Hatten seit Samstag kein Telefon und Internet, wegen schweren Sturmschäden,deshalb jetzt erst unser Kommentar. Ich glaub wir schließen bald Wetten ab,zu wie vielt ihr irgendwann mal heimkommt. Sind gespannt wie diese Reise weiter geht!! Grüße aus Striesa, von allen die ihr kennt.

    1. Hallo Claudia,
      bitte keine Wetten, lohnt nicht. Noch mehr werden wir sicher nicht, kommen jetzt schon an unsere Platzgrenzen 😉 Aber sie war einfach zu süß, da konnten wir nicht widerstehen.
      Hoffentlich ist bei euch nichts schlimmeres passiert? War der Sturm so schlimm? Dach ist aber noch drauf oder??
      Liebe Grüße
      Barbara

  2. Hey Ihr vier,

    erstmal noch ein gutes gesundes neues Jahr. Jaja jetzt glaube ich das Ihr das mit dem Tierheim und den Elend verstanden habt. Herzlich Willkommen kleine Sierra, Mona wartet schon auf Dich und natürlich auf Ihren Barney. Wie groß wird Sie denn??? Ich bin schon wieder bei einem neuen Projekt obwohl ich nichts mehr mit aktiven Tierschutz zutun haben wollte aber es gibt was ganz großes in Rumänien da werde ich mal hinfahren aber wirklich nur zum helfen sonst nichts!!!
    Danke für das Foto vom Christbaum ich muß trotzdem nörgeln die Kugeln und die Beleuchtung haben gefehlt hätte auch Christians Kopf im Hintergrund mit Ohrringen und Kerze am Kopf akzeptiert.
    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Hallo ihr zwei,
      euch natürlich auch noch ein gutes neues Jahr.
      War klar Nicole, dass du wieder was zu nörgeln hast, hab mir solche Mühe gegeben.;-)) Besser ging es nicht. Christian war nicht bereit zu assistieren, weil die Nachbar eh schon gelacht haben. Bitte das anzuerkennen… ;-))
      Klingt ja interessant das Projekt in Rumänien, wann willst du da vielleicht hin? Glaubst du wirklich du schaffst es ohne neuen Hund wiederzukommen?
      Wir wissen nicht genau wie gross Sierra wird, die Mutter ist ungefähr so gross wie Barney, den Vater kennen wir nicht. Aber so wie sie wächst wird sie wahrscheinlich ein bisschen grösser als Barney. ( Ausser der Vater war ne Dogge 😉 )
      Ganz liebe Grüße an euch beide
      Barbara

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