Archiv für den Monat: November 2014

Humor ist wenn man trotzdem lacht!?

Sansepolcro – Perugia

110km

Der morgen in Sansepolcro beginnt mit einem Highlight für Christian, ein italienischer Baumarkt. Wir bekommen alle notwendigen Dinge für unsere Reparaturen und noch ein bisschen mehr..

Danach noch schnell Lebensmittel einkaufen und weiter geht’s nach Perugia. Schon kurz nach dem Supermarktbesuch fällt uns die zu geringe Stromspannung in Hulk auf, die wir aber noch auf das bewölkte Wetter und das wenige fahren aus San Marino schieben. Ja, ja hätten wir mal gleich.. so aber hoffen wir einfach das die vor uns liegende Fahrt die Batterien wieder auflädt. Also los Perugia muss toll sein. Eine Studentenstadt für Autos gesperrt nur mit Bahnen und Rolltreppen zu erreichen. Eigentlich… wir schaffen es dank unserer herausragenden Italienischkenntnisse ein bisschen zu weit in die Stadt zu fahren und stecken auf einmal in einem Torbogen… Der rechte Aussenspiegel klappt um, sonst nix passiert. Schnell raus hier.

Leider schaffen wir es nicht einen geeigneten Parkplatz für Hulk zu finden und müssen den Besuch leider vertagen. Wir fahren Richtung Assisi um dann bei einer kleinen Burg Halt für die Nacht zu machen. Hierbei stellen wir fest, das unser Kühlschrank inzwischen den Betrieb aufgrund der zu geringen Stromspannung eingestellt hat. Gut dass wir heute einkaufen waren… so ein sch….irgendein Fehler muss beim Aufladen der Batterien sein. Nach kurzer Suche entdeckt Christian eine defekte Sicherung des Batterietrennrelais, welches eigentlich die Versorgungsbatterien während der Fahrt zusätzlich zur Solaranlage auflädt und gleichzeitig verhindert, dass die Fahrzeugbatterie während des Stehens entladen wird. (Ihr seht schon ich bin da inzwischen richtig gut informiert 😉 )

Mein erster Gedanke, gut dafür haben wir ja sicher Ersatz dabei.. falsche gedacht, dafür haben wir keinen Ersatz. Also alles wieder zusammenpacken und los, ein Abend ohne Strom, ohne Kühlschrank, ohne Licht und ohne Wasser geht gar nicht. Inzwischen ist es 17 Uhr, es wird bald dunkel, in Italien abends in unbekannter Gegend Autofahren wenn man nicht weiss wo man hin muss ist kein Spass. Das merken wir schnell.. Ich erspare auch die Aufzählung der unzähligen Elektrogeschäfte, Autowerkstätten und Mediamärkte die wir aufsuchen. Christians Italienisch hat sich in diesen 2 Stunden auf jeden Fall merklich verbessert, und ich kann den Stellplatzführer fast auswendig. Das Ergebniss der Odysee? Nix, oder besser Niente.. keine 60 Ampere Sicherung in ganz Perugia. Nach 2,5 Stunden brechen wir die Suche ab, zu gefährlich und nervenaufreibend.

Also suchen wir jetzt einen Stellplatz mit viel Licht von aussen, von innen gibt’s jetzt gar keins mehr. In Bastia Umbra finden wir den bis jetzt hässlichsten Stellplatz unserer Reise. riesig, grell  beleuchtet und voller LKW`s. Aber gut für uns, wir halten direkt unter der Laterne und haben so wenigstens ein bisschen Licht. Wie war das mit „Humor ist wenn man trotzdem lacht“? Naja, ein bisschen ist uns das lachen heute vergangen. Wir sitzen im dunkeln in unserem Hulk und versuchen dann bei Kerzenlicht aus unserer aufgetauten Lebensmittel etwas geniessbares zu kochen. Gott sei Dank hat wenigstens einer unserer Laptops noch Saft und wir suchen im  Schein der Laterne nach einem Auto-HIFI-Geschäft das unsere Sicherungen führt.

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Sch… Tag. Hoffentlich wird’s morgen besser.

Der nächste morgen bringt Besserung, Sonne, einen schönen Spaziergang mit unserem Geburtstagskind und nach kurzer Fahrt….. ja, genau einen HIFI Laden der unsere Sicherungen hat. Reserve kaufen, dickes Trinkgeld und schnell einbauen. Funktioniert….

Perugia will uns allerdings auch heute nicht reinlassen. Dank eines grossen Volksfestes auch heute wieder keine Chance auf einen Parkplatz. Dann halt nicht, vielleicht ein anderes mal. Wir ziehen weiter nach Assisi. Kurze Fahrt, grosser freier Parkplatz, na wer sagts denn, geht doch.

Bei strahlendem Sonnenschein und 24 Grad besuchen wir die tolle, menschenleer Stadt.

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einsame Cafes,

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wagemutige Lkw Fahrer (der ist Rückwärts da hoch..Respekt!!)

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und natürlich, tolle Kirchen, Basiliken und Denkmäler

Eigentlich wollen wir gerne noch auf dem Stellplatz am Fusse von Assisi bleiben um am nächsten Morgen die Aussicht zu geniessen, aber 14 Euro für einen Stellplatz der nichts hat, kein Frischwasser, keine Toilette, Dusche oder Entleerungsstation, nein Danke. Wir haben wieder genug Strom also fahren wir noch ein Stück weiter zum Lago Trasimeno und beglückwünschen uns kurz darauf zur guten Wahl. Christians untrügliche Nase nach steilen, eigentlich nicht befahrbaren Wegen und meine Geduld das still zu ertragen führen uns in einen Olivenhain neben ein verlassenes Haus mit einem gigantischen Blick auf den See. Hier bleiben wir…Ganz für uns alleine geniessen wir einen ruhigen Abend mit tollem Sonnenuntergang bei lauen Temperaturen.

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Alles wieder gut…. Humor ist eben wenn man trotzdem lacht…

Happy Birthday, Barney mein Schatz.. du bist der Beste Hund den man sich vorstellen kann. Auf ganz viel glückliche weitere Hundejahre. Dicken Kuss von Herrchen und Frauchen.

Weg aus San Marino

Jetzt muss ich mich auch mal wieder melden…

Was bin ich froh, dass wir wieder weg sind aus San Marino. Den ganzen Tag shoppen und bummeln, wie ätzend ist das denn ( Vor allem nichts für mich, gar nichts..)? Aber das ist ja noch gar nicht das schlimmste. Die Italiener stehen wohl irgendwie auf Waffen. Jeder dritte Laden verkauft in San Marino Pistolen, Gewehre usw. Und wann und wo probieren die Leute dann das Zeug aus? Die versuchen ab morgens um vier Uhr mich in Hulk zu erschießen.. bis jetzt hat mich noch keiner getroffen, aber auch nur weil ich zu Frauchen und Herrchen ins Bett unter die Decke krieche und auf dem Kissen zwischen ihren Köpfen (verdammt eng hier, aber ich mach mir schon Platz) bin ich einigermaßen in Sicherheit.

Das einzig tolle war das Federballspiel mit Frauchen und Herrchen. Sie wollten mich nicht mitspielen lassen, aber das war mir total egal. Ich kann das.. jeden Ball hab ich bekommen, bin ja auch viel schneller als die beiden. Jetzt können wir nur leider nicht mehr spielen, irgendwie haben diese billigen Bälle meinen Zähnen nicht standgehalten…Egal, wir drei hatten viel Spass..

So, jetzt muss ich mich ausruhen (und Dummheiten für morgen ausdenken).. gute Nacht und viele Bussis an meine Liebsten

Shopping in San Marino

Lido degli Estensi – San Marino

98 km

Nach einer, diesmal, sehr ruhigen Nacht besuchen wir am Vormittag in Lido degli Estensi den Wochenmarkt, decken uns mit frischem Obst , Gemüse, Käse und Salami ein und beobachten die Fischer die mit ihrem frischen Fang in den kleinen Hafen einlaufen. Danach heisst es verabschieden von Gerda und Aniello, schliesslich soll es heute weitergehen bis San Marino. Ihr werdet es kaum glauben, wir kommen wirklich dort an. Die anfangs unspektakuläre Fahrt unterbrechen wir nur einmal um Hulk von den Sandbergen in seinem Inneren zu befreien und nutzen die Gelegenheit um im danebenliegenden Waschsalon unserem Aussehen wieder auf die Sprünge zu helfen.  Gegen halb fünf landen wir dann auf unserem Stellplatz in San Marino. Der Parkplatz liegt unterhalb der Seilbahn und ist geeignet für ca. 150 Wohnmobile. Bis auf einen zweiten Camper sind wir alleine…

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Tolle Aussicht für einen kostenlosen Stellplatz den wir für drei Nächte nutzen.

Ja, richtig gelesen.. wir machen Urlaub vom Urlaub und geniessen San Marino für die nächsten zwei Tage. Wir fahren mit der Seilbahn nach San Marino Stadt, shoppen (das Reisebudget der nächsten zwei Wochen in 2 Stunden weg..;-), aber zollfrei einkaufen geht halt sonst nicht oft) bummeln durch die engen Gassen, trinken Wein in einer kleinen Osteria mit Blick auf arrogante Schnösel und schlecht gekleidete Touristen.

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Wir wandeln durch niedrig Gässchen und sitzen abends zum Essen trotz nur 12 Grad draußen und genießen den Ausblick. Nach 2 Flaschen Wein geht’s dann ca. 400 Treppenstufen runter zum Parkplatz.

Irgendwann ist dann aber Schluss mit Geld ausgeben und erholen. Wir MÜSSEN weiter.. 😉

Nach dem üblichen Procedere mit Toilettenkassette entleeren und Frischwassertank auffüllen ( wir brauchen dringend einen Baumarkt, den Adapter für den Wasserschlauch haben wir sinnvollerweise eingelagert und vor 2 Tagen ist der Hahn für unseren Abwassertank abgebrochen, Hulk macht jetzt also egal wo wir stehen oder fahren Pipi..) fahren wir am Sonntag den 02.11. dann weiter Richtung Toskana. Die Strecke nach Sansepolcro ist 76 km und wir brauchen mal wieder erheblich länger als geplant. Aber das Wetter ist traumhaft und bei 28 Grad lädt die Mittagspause an einem Fluss zum Füsse baden ein.

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Hoch und runter, Rechtskurve, Linkskurve, durch Herbstwälder, durch Täler vorbei an Burgen und Bergen. Der Weg ist sicher mit einer der schönsten den wir seit Beginn der Reise fahren durften, aber irgendwann reichts dann auch wieder. Unsere Mägen schreien nach deutschen Autobahnen und Hulk kann vor Erschöpfung gar nicht genug Diesel kriegen ;-)) Aber alles hat ein Ende und so kommen wir  am Nachmittag erschöpft in Sansepolcro an. Ein kleiner Ort mit sehenswerter Altstadt. Ein bisschen Bummel, rätseln, Eidechsen jagen und Fotos sichten, mehr passiert heute nicht mehr…

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Morgen geht’s dann weiter…Wohin?? Keine Ahnung.. Wahrscheinlich in einen Ort der einen Baumarkt hat ;-))

Gute Nacht an unsere Lieben daheim. Ein bisschen vermissen wir euch schon…